Moskau. Es gibt Neues von einer revolutionären russischen Waffenentwicklung. Die Rede ist von extrem schnellen „Superkavitationstorpedos“ (bis vor wenigen Jahren als „Hyperkavitationstorpedos“ bezeichnet), mit denen die russische Marine nun bereits im Zeitraum zwischen 2018 und 2025 im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen ausgestattet werden soll. Das teilte jetzt der Leiter der staatlichen Tactical Missiles Corporation, Boris Obnosov, mit. Die Torpedos könnten entscheidend im geopolitischen Ringen der Zukunft werden.
Der Trumpf des hochmodernen Supertorpedos, der bei den russischen Steitkräften unter der Bezeichnung „Schkwal“ geführt wird, liegt in seiner unglaublichen Geschwindigkeit von mehr als 370 km/h. Diese wird zum einen durch ein Raketentriebwerk erreicht, das als Treibstoff Wasserstoffperoxid und Kerosin verwendet, zum anderen aber durch eine Art Gasblase, die bei höheren Geschwindigkeiten an der Torpedospitze erzeugt werden und in der sich der Torpedo ohne die üblichen Reibungsverluste bewegt.
Die hyperschnellen Torpedos sind nach Einschätzung von Experten von derzeitigen Abwehrsystemen nicht zu stoppen.
Der „Schkwal“ soll trotz seiner beachtlichen Länge von 8,2 Metern und einem Gewicht von rund 2700 kg Geschwindigkeiten von über 370 Kilometer pro Stunde erreichen.
Dabei ist der noch in Sowjetzeiten entwickelte Supertorpedo keine ganz neue Entwicklung mehr. Er wurde bereits 1977 in Dienst genommen und wird seit 1992 in Serie produziert. Allerdings sind die ab 2018 an die Marine ausgelieferten Modelle erheblich leistungsgesteigert.
Militärexperten halten den „Schkwal“ für eine hochwirksame Waffe. Ein Schwarm der ultraschnellen Torpedos könnte in der Lage sein, ganze gegnerische Trägerverbände zu versenken. Außerdem ist er schwerer zu entdecken, schwerer abzufangen und kann einen deutlich größeren Sprengsatz tragen als konventionelle Torpedos oder Schiff-Schiff-Raketen. Über vergleichbare Torpedos verfügt derzeit keine andere Marine der Welt. (mü)