Damaskus. Der stellvertretende syrische Außenminister Faisal Mekdad hat die USA und Großbritannien beschuldigt, Terroristen in Syrien mit giftigen Reizstoffen zu beliefern. Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch sagte Mekdal, die Regierungsarmee habe bei ihrem Vormarsch in mehreren ehemaligen Terroristenlagern entsprechende Munition entdeckt. In den befreiten Teilen von Aleppo sowie östlich von Damaskus seien mit den Reizstoffen CS und CN gefüllte Hand- und Wurfgranaten gefunden worden.
Die Munition sei „von den US-Firmen Federal Laboratories und NonLethal Technologies und von der britischen Firma Cherming Defence UK“ hergestellt worden. Mekdal unterstrich, daß auch der Einsatz von Reizstoffen in Kriegen durch Artikel 5 der Chemiewaffenkonvention untersagt sei.
„Die USA und Großbritannien sowie deren Verbündete in der Region verletzen die Chemiewaffenkonvention, indem sie Terrororganisationen in Syrien unterstützen“, erklärte der Minister. „Sie beliefern die Militanten nicht nur mit konventionellen Waffen, sondern auch mit verbotenen Giftstoffen.“ (mü)
Diese Vermutung der syrischen Regierung ist durchaus plausibel. Man erinnere sich: Der angebliche C-Waffen-Einsatz der syrischen Luftwaffe war gar keiner, sondern es wurde bei diesem Angriff, der mit (zulässigen) konventionellen Waffen ausgeführt wurde, ein innerstädtisches Lager der islamischen Terroristen mit chemischen Kampfstoffen getroffen. Die Reaktionen der US-Regierung sowie der westlichen Medien sind bekannt.
Was einst die Haager Landkriegsordnung war, sind heute unter anderem Konventionen gegen den Einsatz von beispielsweise chemischen Waffen. Ein solcher gilt als Kriegsverbrechen. Daß die sogenannten „Rebellen“ C-Waffen einsetzen, wurde seit langem vermutet. Nun haben wir nicht nur dafür den Beweis, sondern auch daß diese von US- und GB-Firmen hergestellt wurden. Es liegt nahe, daß die Geheimdienste der Herstellerländer die islamischen Terroristen mit diesen geächteten Waffen beliefert haben.