Cádiz. Die Bilder wirken, als Jean Raspails Bestseller-Roman „Heerlager der Heiligen“ verfilmt worden wäre: Am vergangenen Mittwoch konnten europäische Badegäste am „Playa de los Alemanes“ (Strand der Deutschen) im andalusischen Badeort Cádiz filmen, wie sich ein Schlauchboot gegen Nachmittag dem Strand nähert. Aus ihm stürmen gut zwei Dutzend Schwarzafrikaner, illegale Migranten, den Strand. Die Urlauber machen den rennenden Illegalen angstvoll Platz.
Szenen, wie sie sich laut der spanischen Tageszeitung „El Pais“ bereits mehrfach so an der andalusischen Küste abgespielt haben. Die Zahl der illegalen Migranten, die auf Booten die spanische Küste erreichen, steigt. 16.000 von ihnen beantragten im vergangenen Jahr in Spanien Asyl, was zwar nur dem entspricht, was Deutschland in einem Monat zu stemmen hat, aber dennoch eine sechsfache Steigerung im Vergleich zu 2015 ist. (tw)
In Afrika sitzen bekanntlich Millionen von Schwarzafrikanern sozusagen auf gepackten Koffern, die wild entschlossen sind, illegal nach Europa zu gelangen. Neben der Mittelmeerroute wird die Möglichkeit genutzt, durch Überwindung eines Grenzzaunes, der früher stromführend war, in die spanische Exklave Ceuta einzudringen. Dies ist allerdings der Stand von gestern.
Daß es zunehmend schwerer wird, von Libyen aus Italien (Sizilien) zu erreichen, hat sich in deren Herkunftsländern mittlerweile herumgesprochen. Es war deshalb nur eine Frage der Zeit, bis diese Schwarzafrikaner eine weitere Möglichkeit für sich entdeckten, illegal nach EU-Europa zu gelangen, nämlich die Atlantikroute westlich der Straße von Gibraltar. Und sie wissen aus eigener Erfahrung, daß sie von den (katholischen) EU-Zielländern keine militärische Gewalt befürchten müssen (dies verbietet ihnen der Papst und ihre christliche Moral). Im Gegenteil: Nicht nur von NGO-Schiffen, sondern auch von der Marine und der Küstenwache werden sie liebevoll aus dem Meer gefischt und auf das EU-Festland gebracht.
Kann man einen Meeres-Tsunami aufhalten? Nein, das ist völlig unmöglich. Kann man einen „Flüchtlings“-Tsunami aufhalten? Nun, mit den bisherigen halbherzigen Maßnahmen allerdings auch nicht.
einsammeln und auf das Boot wieder raus auf das Meer.