Düsseldorf. Mindestens 5.317 Polizeibeamte gehen nach Dienstzeit noch einer anderen Tätigkeit nach. Das ergab eine Umfrage der „Rheinischen Post“ beim zuständigen Landeskriminalamt, dem Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste sowie allen 47 Kreispolizeibehörden. Die Polizisten arbeiten unter anderem als Hausmeister, Kellner, Thekenkraft, Schönheitsberater, Lehrer, Fußball- und Fitneßtrainer, Stromableser, Musiker, Fachhochschuldozent, Rollenspieler in der Polizeiausbildung, Rettungsassistent, Schiedsrichter, Übungsleiter im Breitensport und Imker. Dazu transkribieren manche auch Arztbriefe und wissenschaftliche Interviews oder sind für das Deutsche Rote Kreuz, die freiwillige Feuerwehr oder die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft tätig. Dazu kommen noch jene, die in der Firma des Ehepartners arbeiten, Immobilien oder Vermögen verwalten, Versicherungen verkaufen oder Seminare und Selbstverteidigungskurse geben. Einige arbeiten auch als Komparsen oder Laienschauspieler in Filmen und Fernsehsendungen.
Ablehnungen auf Anträge auf Ausübung einer Nebentätigkeit gibt es kaum. „Die Genehmigung erfolgt grundsätzlich, soweit kein Versagungsgrund gemäß dem Landesbeamtengesetz, der Nebentätigkeitsverordnung und den internen Dienstanweisungen vorliegt“, erklärte Robert Scholten vom Polizeipräsidium Bonn stellvertretend für alle Kreispolizeibehörden gegenüber der Zeitung. Darüber, inwieweit das mit der unterdurchschnittlichen Bezahlung von Polizeibeamten zusammenhängt, wurden keine Fragen gestellt. (tw)
Nicht nur Polizisten müssen ihr Gehalt mit Nebenjobs aufbessern. Es gibt genug Berufsgruppen bei denen es auch so ist. Sogar unsere Politiker “ arbeiten“ noch nebenbei.