Moskau. In Moskau ist jetzt eine geschichtspolitische Grundsatzentscheidung gefallen: Revolutionsführer Lenin wird auch weiterhin in seinem Mausoleum an der Moskauer Kremlmauer bleiben und nicht auf einen Friedhof umgebettet. Wie der Chef der Kommunistischen Parteik Gennadi Sjuganow, mitteilte, soll Kremlchef Putin dies jetzt versprochen haben.
Russische Medien zitieren Sjuganow mit den Worten: „Man muß Putin zugutehalten, daß er gesagt hat: ‚Solange ich hier sitze, wird es keine Barbarei auf dem Roten Platz geben.‘“ Putin habe das Versprechen beim Sommer-Jugendforum „Territorium der Sinne“ gegeben.
Die Diskussion um eine mögliche Umbettung Lenins wird seit dem Ende der Sowjetunion geführt. Der damalige russische Präsident Boris Jelzin hatte versucht, Lenin vom Roten Platz auf einen Friedhof umbetten zu lassen, war aber am Widerstand der Kommunisten gescheitert. (mü)
Solange Wladimir Iljitsch Uljanow alias „Lenin“ noch im Mausoleum liegen wird, wird Russland niemals mit der bolschewistisch-sowjetkommunistischen Ära abgeschlossen haben. Ein rotes Gespenst, welches Russland immer noch fest im Griff hält. Auch Putin, dem ehemaligen KGB/FSB Offizier, dürfte es äußerst schwer Fallen seine rote Vergangenheit abzustreifen, wie man sieht. Ich denke es wird für Russland Zeit, die alten roten Geister zu verbannen und deren Hinterlassenschaften endgültig der Natur zu überlassen/zu beerdigen und Platz für Neues zu schaffen. Wo der alte Spuk noch wirkt, hat Neues kaum Platz zur Entfaltung.