Wien. Die österreichischen Freiheitlichen sorgen erneut mit einer Personalie für Gesprächsstoff. Wie aus Parteikreisen zu hören ist, steht ein „Umstrittener“, der frühere Dritte Nationalratspräsident Martin Graf, vor seinem politischen Comeback und höchstwahrscheinlich vor seinem Wiedereinzug in das österreichische Bundesparlament. Der 57jährige gilt bei den etablierten Medien als „ultrarechts“ und stand im Fokus verschiedener Gerichtsverfahren.
Bis 2013 war Graf Dritter Nationalratspräsident, war dann aber zur Zielscheibe einer politischen Hetzkampagne geworden. Seine Gegner erzürnt an Graf unter anderem, daß er der ebenfalls als „rechts“ geltendenden Burschenschaft Olympia angehört. Vorwürfe hatte er aber auch als als Geschäftsführer des Forschungszentrums Seibersdorf sowie wegen seiner Rolle in der Privatstiftung Meschar auf sich gezogen. Das Verfahren im Fall Seibersdorf – der Vorwurf lautete unter anderem auf Untreue und Förderungsmißbrauch – wurde 2014 eingestellt. Auch in Sachen Stiftung Meschar stellte die Staatsanwaltschaft 2015 ihre Untersuchungen ein.
Die FPÖ wie auch Graf selbst, der ein politisches Comeback nie ausgeschlossen hatte, sieht sich damit voll rehabilitiert. Die FPÖ spricht von einem „kompletten Zusammenbruch der Hetzkampagne” gegen Graf. Die Entscheidung über eine Nominierung sowohl auf Bundes- als auch auf der Landesliste muß nun der Bundesparteivorstand treffen. (mü)