Peking. Der chinesische Präsident Xi Jinping hat anläßlich des 90. Gründungsjubiläums der Volksbefreiungsarmee zu einer raschen Modernisierung der Streitkräfte des Landes aufgerufen. Reformen müßten beschleunigt und eine „Armee von Weltklasse” aufgebaut werden, sagte der Staatschef am Dienstag. Das Militär müsse in der Lage sein, einen Krieg zu führen, wenn „Partei und Volk es braucht”.
Xi Jinping hatte bereits am Wochenende eine großangelegte Militärparade mit 12.000 Soldaten und Hunderten gepanzerten Fahrzeugen und Kampfflugzeugen abgenommen. Es war das erste Mal, daß China den Gründungstag der Volksbefreiungsarmee am 1. August mit einer Parade beging.
Daß China auch militärisch einen ambitionierten Kurs verfolgt, ist unter Experten ein offenes Geheimnis. Im Ost- und Südchinesischen Meer kommt es immer häufiger zu Reibereien mit der pazifischen (Noch-)Großmacht USA. Aber auch zur Sicherung seiner expandierenden ökonomischen Brückenköpfe in Afrika sieht sich Peking gezwungen, auf seine Streitkräfte zu setzen.
Die chinesische Marine ist der sichtbarste Beweis, wie die Modernisierung voranschreitet. Im April verließ Chinas zweiter Flugzeugträger erstmals das Dock. Auch Chinas erste Militärbasis im Ausland im ostafrikanischen Dschibuti soll bald einsatzbereit sein.
Bei den Rüstungsausgaben liegen die USA mit einem Militärbudget von umgerechnet 516 Milliarden Euro im vergangenen Jahr noch mit weitem Abstand an der Weltspitze. Mit umgerechnet 142 Milliarden Euro ist China trotz einer Steigerung seines Verteidigungsetats weit abgeschlagen. (mü)