Rom. Vor dem Hintergrund der aktuellen „Flüchtlings“krise im Mittelmeer bedrängt Italien die übrigen EU-Partner mit massiven Bitten um Unterstützung und Solidarität. Auch droht Rom immer wieder damit, die massenhaft in Italien anlandenden Illegalen mit provisorischen Visa auszustatten und in andere EU-Länder weiterreisen zu lassen.
Aber: laut einem Medienbericht schöpft die Regierung in Rom gar nicht jenes Kontingent voll aus, das ihr zum Beispiel Deutschland angeboten hat. Derzeit werden demnach 1499 von Berlin zur Verfügung gestellte Plätze von Italien nicht in Anspruch genommen. In Berlin wird darauf hingewiesen, daß man Italien im Zuge des Umverteilungsprogramms für „Flüchtlinge“ bisher insgesamt 5520 Plätze angeboten habe. Aus Italien hätten Deutschland bisher aber erst 4021 Umverteilungskandidaten erreicht.
Die Bundesregierung hatte Rom zuletzt sogar angeboten, in den kommenden Monaten statt der bisherigen zwei Chartermaschinen für bis zu 500 Personen gegebenenfalls auch drei für bis zu 750 Antragsteller bereitzustellen. Insgesamt wollen die übrigen EU-Staaten Griechenland und Italien sogar 160.000 Flüchtlinge abnehmen. Bisher wurden allerdings erst rund 25.000 umgesiedelt. (mü)