Zürcher Sicherheitsdirektor: „Die Schweizer Polizei hat bessere Einsatzmittel und mehr politische Unterstützung als die deutschen Kollegen“

14. Juli 2017
Zürcher Sicherheitsdirektor: „Die Schweizer Polizei hat bessere Einsatzmittel und mehr politische Unterstützung als die deutschen Kollegen“
International
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Foto: Symbolbild

Hamburg/Zürich. Angesichts der Gewaltexzesse und Ausschreitungen rund um den G20-Gipfel hat sich der Zürcher Sicherheitsdirektor im Regierungsrat Mario Fehr zu Wort gemeldet. In der „Neuen Zürcher Zeitung“ erläutert er die Unterschiede zwischen der deutschen und schweizerischen Polizeitaktik. Für den Schweizer Sicherheitspolitiker ist die ausreichende Distanz beim sogenannten „unfriedlichen Ordnungsdienst“ sehr wichtig. In der Schweiz wird bei Polizeieinsätzen während Demonstrationen und anderen öffentlichen Veranstaltungen darauf geachtet, ausreichend Abstand zwischen den Angreifern und den Einsatzkräften zu schaffen. Zunächst sei dadurch der Personalaufwand geringer und außerdem sinke das Verletzungsrisiko auf seiten der Polizei erheblich.

Die Schweizer Polizeibeamten dürfen außerdem im Gegensatz zu ihren deutschen Kollegen Gummischrot als Distanzmittel einsetzen. Laut Fehr sei dies auch erheblich abschreckender und flexibler einsetzbar als Wasserwerfer und Reizgas. Mobile Sperren, die an Fahrzeugen montiert werden können und aufklappbare, engmaschige Gitter, mit denen leicht Räume eng gemacht und ganze Straßen gesperrt werden können, sind zusätzliche Hilfsmittel.

Das deutsche Pendant, für derlei Sperren Ketten aus Beamten zu bilden, wäre laut Fehr in der Schweiz vom Kommando nicht zugelassen. Trotz Panzerwesten und Schutzschilden seien die Beamten ja immer noch den Angreifern erheblich ausgesetzt. „Der Schutz der Leute hat bei uns höchste Priorität“, betont Feer. Zusätzlich verfüge die Kantonspolizei in Zürich über Laserschutzbrillen und Ohrenschützer mit integriertem Funksystem.

„Die Schweizer Polizei hat bessere Einsatzmittel und mehr politische Unterstützung als die deutschen Kollegen“, zieht Fehr das Fazit. (sp/tw)

Bildquelle: Wikimedia/Me/gemeinfrei

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