Als Nachfolger von Alexander Gauland wurde Andreas Kalbitz im April zum neuen Landesvorsitzenden der brandenburgischen AfD gewählt. ZUERST! sprach mit dem stellvertretenden AfD-Fraktionsvorsitzenden im Potsdamer Landtag über den Martin-Schulz-Effekt, die Schweiz als Vorbild und darüber, wie gestandene Sozialdemokraten heimlich die AfD unterstützen.
Herr Kalbitz, bei der SPD soll das Thema soziale Gerechtigkeit eine zentrale Rolle im Bundestagswahlkampf spielen. Ist Martin Schulz als Kanzlerkandidat dabei ein unverbrauchter Trumpf oder wegen seiner Brüsseler Vergangenheit eher eine Belastung?
Kalbitz: Gerade was Martin Schulz angeht, konnten wir einen vorübergehenden Placebo-Effekt erleben. Wo ist er hin, der Schulz-Hype? Dieser Hype war bereits zur Saarland-Wahl weg. Wenn Sie dann noch die Meldungen über die Vetternwirtschaft nehmen, die unter Beteiligung von Schulz in der EU betrieben wurde, dann ist es natürlich lächerlich, wenn sich ausgerechnet Martin Schulz als Vertreter der sozialen Gerechtigkeit aufspielt. Das ist so aufgesetzt und durchschaubar, daß die SPD in aktuellen Umfragen massiv zurückfällt. Ohne Machtoption ist Schulz auch keine Alternative zu Merkel. Außerdem ist Martin Schulz dieselbe Agenda, nur in einer anderen Verpackung. Das merken die Menschen im Land natürlich.
Der Schulz–Effekt hat Sie also nicht beeindruckt?
Kalbitz: Der sogenannte Schulz-Hype war ein Phänomen, das von keiner echten Umbruchsstimmung getragen wurde. Das war flach, weil es inszeniert war. Man denke nur an das Video, in dem zu sehen war, wie Martin Schulz das Publikum auffordert: „Ruft mal ‚Martin‘!“ Das ist äußerst billig. Wir erleben, daß Martin Schulz aus dem Nimbus des Neuen heraus für eine Veränderung gefeiert wird, für die er nicht glaubwürdig steht. Er hat 17 Jahre lang dem EU-Apparat angehört, der letztlich vieles von dem verursacht hat, was Schulz nun verspricht, angehen zu wollen. Das ist unglaubwürdig. Wir erleben, was im privaten Leben unvorstellbar ist und nur in der Politik funktioniert: Kein Mensch würde den Brandstifter als Feuerwehr rufen. In der Politik scheint diese Systematik zu funktionieren, daß sich die Brandstifter immer wieder als Feuerwehr anbieten.
Die etablierten Parteien setzen offenbar nicht nur auf die Vergeßlichkeit der Wähler. Oft ist die Rede davon, daß der Erfolg der AfD nachlassen wird, sobald die Asylbewerberzahlen wieder deutlich zurückgehen und sich die Lage normalisiert.
Kalbitz: Aus zwei Gründen gibt es keine Normalisierung in der Zuwanderungsfrage. Eine Normalisierung wäre mit einer Reduzierung der Migrationszahlen verbunden. Die findet aber nicht statt, statt dessen erleben wir eine Verlagerung über den Familiennachzug. Darüber hinaus findet immer noch Zuwanderung über die Grenzen statt. Daß dies nicht mehr in dem Umfang geschieht, wie es 2015/16 der Fall war, heißt nicht, daß die Zuwanderung aufgehört hätte. Zudem geht es darum, die Effekte zu verdauen. Die AfD hat als erste Partei mit dem Parteiprogramm von Hannover die Islam-Debatte begonnen. Wir haben klargestellt, daß die Zuwanderungsdebatte nicht nur auf technische Aspekte reduziert werden kann. Es geht nicht nur um die Frage, wie bringt man die Menschen unter, sondern es muß auch über kulturelle Aspekte geredet werden. Diese Nachwirkungen, die wir bereits in der Kölner Silvesternacht beobachten konnten, werden wir in brachialer Form wieder mit dem Beginn der Freibad-Saison erleben. Das heißt, wir müssen klären, wie wir mit Flüchtlingen umgehen, die aus völlig anderen Kulturkreisen kommen und ganz anders sozialisiert wurden. Es ist doch eine Illusion zu glauben, daß ein Mensch, der in einem afghanischen Dorf sozialisiert wurde und für den die Steinigung von Frauen normaler Teil der Rechtsordnung war, sich mit einem Sprachkurs und einer Broschüre über das Grundgesetz in einen Deutschen verwandelt. Die Konsequenzen dieser Entwicklung werden wir hier auszubaden haben.
Wagen Sie eine Prognose zu den weiteren Kosten der Migrationskrise?
Kalbitz: Sie werden mutmaßlich weiter steigen. Wir haben das Phänomen des massenhaften illegalen Grenzübertritts nicht mehr. Dafür ist das Phänomen über den Familiennachzug neu verpackt worden. Wir haben immer den Bruch des Dublin-II-Abkommens beklagt und gesagt, Deutschland sei nur zuständig, wenn die Flüchtlinge per Flieger direkt hier landen würden. Das tun sie jetzt. Im Grunde ist der Familiennachzug eine Massenmigration durch die „kalte Küche“. Interessanterweise wird die Entwicklung noch mit völlig realitätsuntauglichen Zahlen garniert: Wenn das Bundesinnenministerium beispielsweise davon redet, daß für jeden syrischen Flüchtling durchschnittlich zwei bis drei Personen über den Familiennachzug nachkommen, dann sind das massiv untertriebene Zahlen.
Aus Kalkül oder aus Unwissenheit?
Kalbitz: Meiner Meinung nach (…)
Welche Folgen sehen Sie für das Sozialsystem?
Kalbitz: Der Sozialstaat ist mit offenen Grenzen natürlich nicht aufrechtzuerhalten. Entweder leisten wir uns einen Sozialstaat, oder wir leisten uns offene Grenzen. Beides zusammen wird es nicht geben können. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, daß die Sozialversicherung auf dem Umlageverfahren basiert. Meine Schlußfolgerung ist keine Frage des politischen Standpunktes, sondern einfache Mathematik. Schon jetzt ist der Sozialstaat in weiten Teilen erodiert.
Vermögende und Hochqualifizierte ziehen daraus bereits Konsequenzen und verlassen Deutschland.
Kalbitz: Dieses stille Phänomen ist bezeichnend. Viele Deutsche gehen in die Schweiz, nach Australien, Kanada oder Neuseeland. Wer finanziell die Möglichkeit hat, kann sich auch eine Option für ein Leben in Südamerika sichern. Im Grunde ist es eine nationale Tragödie, die wir in der deutschen Geschichte schon mehrfach hatten. Immer wieder waren Deutsche gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen. Auch derzeit sind viele nicht mehr bereit, sich mit den Umständen hierzulande abzufinden. Wir als AfD sehen uns in der Verantwortung, für die Menschen zu sorgen, die nicht die Möglichkeit haben wegzugehen.
Können Sie es nachvollziehen, wenn Menschen in diesem Land für sich keine Zukunft mehr sehen und aus Deutschland auswandern?
Kalbitz: Mir persönlich fällt es schwer, dies zu verstehen. Meine Mentalität ist in der Frage eine andere: Das ist mein Land, und hier gehe ich nicht weg. Aber das ist eine persönliche Entscheidung. Ich habe doch eine Verantwortung für meine Kinder. Außer einer materiellen Sicherheit will ich meinen Kindern auch ein Land mit gewachsener Kultur erhalten – bei aller Veränderung, die stattfindet. Deshalb kommt für mich ein Auswandern nicht in Frage.
(…)
Wie bewerten Sie die Union unter Angela Merkel?
Kalbitz: Auch das „Copy und Paste“-Schema der Union ist im Grunde armselig. Beispielsweise die Forderung der Union nach einem Einreiseverbot für kriminelle Flüchtlinge. An welchen Grenzen soll ein derartiges Einreiseverbot eigentlich umgesetzt werden? Wie soll das unter den gegenwärtigen Bedingungen funktionieren? Das sind Parolen und Phrasen, die da gedroschen werden. Wenn uns Populismus vorgeworfen wird, dann muß man das, was Union und SPD vorlegen, als billige Effekthascherei bezeichnen. Sie setzen dabei auf die Vergeßlichkeit der Menschen und versuchen dies mit billigen Versprechungen zu garnieren, die an Wählerkorruption grenzen. Zu erzählen, man würde mal wieder ein wenig die Rente erhöhen, oder für eine Senkung der Abgabenlast sorgen zu wollen, ist einfach unglaubwürdig. Dabei darf man nicht vergessen: Die AfD ist nicht die Ursache für etwas, sie ist eine Reaktion auf eine verfehlte Politik der etablierten Parteien.
Gerade bei Steuern und Abgaben scheint es doch aber akuten Handlungsbedarf zu geben. Deutschland hat unter allen 34 Staaten der Industrieländerorganisation OECD mittlerweile die zweithöchste Steuer–und Abgabenlast.
Kalbitz: Die Steuer- und Abgabenlast ist mittlerweile nicht nur exorbitant hoch, sie ist auch völlig überproportional zur Einkommenssituation der Deutschen gestiegen. Das ist ein interessanter Faktor weil wir feststellen, daß Themenfelder wie etwa die Abschaffung der „kalten Progression“, die eine breite Entlastung der Bevölkerung bedeuten würde, nicht angegangen werden. Seit Jahren wird uns erzählt, eine Lösung bei der kalten Progression sei kompliziert, eine Lösung brauche Zeit. Ich verweise hierbei gern auf den Euro-Rettungsschirm ESM. Seitdem dieser im Bundestag beschlossen wurde, habe ich hohen Respekt vor unseren Parlamentariern, die in der Lage waren, die knapp 1.000seitige englischsprachige Textvorlage zum ESM an einem Abend zu lesen, die Konsequenzen zu begreifen und darüber abzustimmen. Da brauchte man keine Zeit, das wurde ruckzuck beschlossen. Doch die kalte Progression abzuschaffen, geht angeblich nicht. Da heißt es dann: „Das ist alles furchtbar kompliziert und ist nicht zu finanzieren.“ Das ist natürlich Unsinn. Es ist klar, die Regierung hat sich den Staat längst zur Beute gemacht.
Wie sinnvoll geht die schwarz–rote Koalition aus Ihrer Sicht mit den Rekordeinnahmen an Steuergeldern um?
Kalbitz: Seit Jahren hören wir in vielen Bereichen, was aufgrund fehlender Mittel nicht realisierbar sei. Zum Beispiel die Rentenangleichung zwischen Ost und West. Das würde im ersten Jahr 400 Millionen kosten. Dafür ist angeblich kein Geld vorhanden. Gleiches gilt für die Familienförderung und andere Bereiche. Im selben Moment erleben wir, daß im Zuge der Flüchtlingskrise plötzlich sehr hohe Beträge zur Verfügung stehen. Selbst zurückhaltende Schätzungen gehen von Kosten im Zuge der Flüchtlingskrise im Bereich von jährlich 40 Milliarden Euro aus. Plötzlich sind 40.000 Millionen Euro vorhanden. Das Geld ist durchaus vorhanden, allerdings nicht für diejenigen, die es erarbeitet haben. Plötzlich bedarf es auch keiner Gegenfinanzierung mehr. Das Geld ist offensichtlich da. Es bleibt aber die Frage, wie die Regierung mit dem Geld umgeht. Hier in Brandenburg lag zum Beispiel der Etat für den sozialen Wohnungsbau in der Vergangenheit bei 30 Millionen Euro jährlich. Für dieses Instrument der sozialen Familienförderung war leider nicht mehr Geld vorhanden. Im Zuge der Flüchtlingskrise wurde der Etat nun mehr als verdoppelt und auf rund 70 Millionen angehoben. Es wurde auch ganz offen kommuniziert, daß die Erhöhung wegen der Flüchtlinge erfolgen würde. Leider haben wir uns im Zuge der Euro-Krise auch an die sehr großen Zahlen gewöhnt. Tatsächlich bedeuten die äußerst vorsichtig geschätzten 40 Milliarden Euro jährlich für die Flüchtlingskrise nämlich 14 Prozent unserer Staatsausgaben. Wenn man sich das vergegenwärtigt, dann wird klar, daß der Umgang mit den Mitteln, die von unseren Landsleuten hart erarbeitet werden, völlig verantwortungslos ist.
Könnte mehr Mitbestimmung der Bürger nach dem Schweizer Modell eine Lösung sein? Für viele AfD–Mitglieder scheint die Eidgenossenschaft doch ohnehin eine starke Vorbildfunktion zu haben.
Kalbitz: Abschauen kann man sich von der Schweiz in jedem Fall die Elemente direkter Demokratie. Die bessere Einbeziehung der Bürger in politische Entscheidungsprozesse ist eine wichtige Frage. Hier hat die Schweiz mit Sicherheit eine Vorbildfunktion. Andere Dinge, etwa beim Schweizer Rentenrecht, werden sich vermutlich nur schwierig übertragen lassen. Mit Blick auf das Schweizer Drei-Säulen-Modell zur Altersvorsorge müssen wir uns schon kritisch die Frage stellen, ob dieses der hiesigen Realität standhalten würde. Wie viele Menschen arbeiten in Deutschland überhaupt noch in tariflichen Arbeitsverhältnissen, so daß sie einen Anspruch auf eine Betriebsrente aufbauen können?
Die AfD sieht einen Reformbedarf beim Rentensystem, will sich allerdings bislang noch nicht festlegen, wie das neue System der Altersvorsorge aussehen soll. Ist das kein Widerspruch?
Kalbitz: Wir haben uns zur Zukunft des Rentenmodells noch keine abschließende Meinung gebildet. Aus meiner Sicht ist das allerdings keine Lücke, sondern ein wertvolles Indiz, daß wir diese Sache substantiell angehen und keine Schnellschüsse produzieren wollen. Wir wollen eine wirklich tragfähige Lösung finden, deshalb leisten wir uns eine intensive Diskussion. Von den Altparteien wird dies natürlich gern als politische Zerstrittenheit hingestellt. Ich sehe dies allerdings keineswegs als Ausdruck von Zerstrittenheit, sondern als eine Form lebendiger Demokratie. Bei uns wird noch diskutiert. Von der „Einigkeit“, die bei der Union oder der SPD praktiziert wird, setzt sich die AfD klar ab. Der Gipfel des Absurden wurde von den Altparteien mit der Schulz-Nominierung erklommen, als die magische 100-Prozent-Zustimmung erreicht wurde. Was man bei den etablierten Parteien vermeintlich als Einigkeit wertet, ist nichts anderes als inhaltliche Friedhofsruhe.
Speziell in Ihrem Landesverband, in Brandenburg, fällt eine enorme Bandbreite der innerparteilichen Diskussion auf. Die AfD bietet offenbar nicht nur enttäuschten CDU–und FDP–Mitgliedern eine neue politische Heimat, sondern auch erstaunlich vielen ehemaligen Sozialdemokraten und Ex–Linken.
Kalbitz: Das ist richtig. Die Bandbreite geht von ehemaligen FDP-Leuten über Sozialdemokraten bis hin zu Ex-Mitgliedern der WASG. Zum Teil gibt es dabei sogar sehr absurde Situationen. Es gibt hier zum Beispiel SPD-Mitglieder, die aktive Förderer der AfD sind. Teilweise schon dreißig Jahre lang in der SPD und bedingt durch das persönliche Umfeld, wollen diese Sozialdemokraten in ihrer Partei bleiben und uns trotzdem unterstützen. Insgesamt ist die Parteibasis der AfD in sehr positiver Hinsicht durchwachsen. Wir als AfD handeln nicht ideologisch oder dogmatisch, sondern ringen pragmatisch um Lösungen. Das schafft ein positives Minimalkonsens-Prinzip. Wir konzentrieren uns auf die Probleme, die wir lösen wollen.
Der Kölner Parteitag im April war allerdings nicht nur durch eine hitzige Diskussion unter den Delegierten geprägt. Sind die Aktionen der Antifa und anderer Kräfte rund um den Parteitag ein neuer Tiefpunkt in der Auseinandersetzung mit der AfD?
Kalbitz: Zunächst muß man festhalten, daß dieser vermeintliche Druck von außen ein medialer Hype war. Angekündigt wurden 50.000 Demonstranten – tatsächlich waren 6.500 vor Ort. Wenn Sie davon ausgehen, daß 4.000 Personen mit einem riesigen Aufwand auch noch herangekarrt wurden, dann bleiben 2.500 protestierende Kölner übrig. Wir haben mal ausgerechnet, was diese Zahl im Vergleich zur Einwohnerzahl der Domstadt ausmacht: Das waren lediglich 0,2 Prozent der Kölner, die sich gegen den Parteitag gestellt haben. Mit anderen Worten: Wir reden hier von einem medialen Hype und nicht von einer breiten gesellschaftlichen Bewegung.
Wie sieht die Situation in Ihrem Landesverband aus?
Kalbitz: Die Zahl der Angriffe auf Parteibüros, aber auch auf Wohnungen von AfD-Mitgliedern ist stark gestiegen. Durch eine parlamentarische Anfrage haben wir feststellen müssen, daß wir tatsächlich die Partei sind, die am stärksten Angriffen ausgesetzt ist. Ich rechne damit, daß sich die Lage im Zuge des Wahlkampfes noch verschärfen wird. Offenbar trägt es Früchte, wenn ein SPD-Politiker wie Ralf Stegner äußert, „man muß Positionen und Personal der Rechtspopulisten attackieren“. Was Versammlungsmöglichkeiten angeht, haben wir es in Brandenburg, im Vergleich mit Köln oder anderen westdeutschen Städten, noch verhältnismäßig gut. Erstaunlich viele Wirte machen bei Aktionen gegen die AfD nicht mit. Bis jetzt haben wir daher immer noch genug Veranstaltungsmöglichkeiten.
Die SPD ist in Brandenburg nun schon länger als ein Vierteljahrhundert an der Macht. Machen die Genossen das halbe Jahrhundert noch voll, oder sehen Sie mittlerweile eine Wechselstimmung in der Bevölkerung?
Kalbitz: Ich sehe eine Art von Ermüdung. Die Ermüdung durch leere Versprechen und ein Dahingehaltenwerden, um kurz vor den Wahlen von den politisch Verantwortlichen erzählt zu bekommen: „Wir haben hier plötzlich ein Problem entdeckt, wir werden da etwas machen.“ Eines der drängendsten Probleme in Brandenburg – über das allerdings bislang kaum gesprochen wird – ist die Zukunft des ländlichen Raums. Der Fokus von Rot-Rot liegt auf der sogenannten Hauptstadtregion. Damit reden wir über den Speckgürtel rund um Berlin, aber nicht über das, was Brandenburg wirklich ist: ein Flächenland. Die AfD hat sich die Stärkung des ländlichen Raumes besonders auf die Fahne geschrieben. Das bedeutet unter anderem einen Internet-Breitbandausbau und die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs. Ziel ist es, die Attraktivität Brandenburgs nicht nur in der sogenannten Metropolenregion, sondern im ganzen Land zu stärken. Zugespitzt gesagt: Jedes Reisfeld in Südkorea hat einen besseren Internetanschluß als Brandenburg in der Fläche. Das sind vermeintlich kleine Themen, aber die Steinchen machen das Mosaik!
Herr Kalbitz, vielen Dank für das Gespräch.
Andreas Kalbitz, geboren 1972 in München, ist AfD-Landesvorsitzender in Brandenburg und stellvertretender AfD-Fraktionsvorsitzender im Potsdamer Landtag. Von 1994 bis 2008 diente er bei den Fallschirmjägern der Bundeswehr als Zeitsoldat, danach studierte er Informatik und arbeitete als Medienkaufmann. Von 2009 bis 2014 war er Geschäftsführer und Verleger des Hörbuchverlags Edition Apollon. Das frühere CSU- und JU-Mitglied Kalbitz trat 2013 in die damals neugegründete AfD ein. Andreas Kalbitz ist verheiratet und Vater von drei Kindern.
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Keine Frage: Ein wirklicher Hoffnungsträger für die AfD, präzise, ohne Beschönigungen, aber auch ohne Schaum vor dem Mund, den jämmerlichen und verlogenen Zustand Brandenburgs und der dafür Verantwortlichen klar und überzeugend benennend, so wird die AfD einen immer größeren Zulauf erhalten, trotz aller Diffamierungen und bösartiger, undemokratischer Beleidigungen. Die Wähler merken so etwas. Gratulation!
Andreas Kalbitz ist einer der Glanzlichter an der Spitze der AfD. Politischer Verstand, charakterliche Standfestigkeit, unbändiger Arbeitswillen, patriotische Gesinnung und ein intaktes familiäres Umfeld. Aus ihm kann noch Großes werden.