Vorwahlkampf in Ungarn: Rechte Jobbik versucht sich gegenüber Orbán zu profilieren

13. Juli 2017
Vorwahlkampf in Ungarn: Rechte Jobbik versucht sich gegenüber Orbán zu profilieren
International
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Foto: Symbolbild

Budapest. In Ungarn versucht sich die rechte Jobbik-Partei gegenüber der Fidesz-Regierung von Ministerpräsident Orbán zu profilieren – und zwar in der Schwulenfrage. Konkret geht es um die auch in Ungarn inzwischen üblichen Schwulenparaden, die dort unter dem Motto „Budapest Pride“ laufen. Die Jobbik macht sich dafür stark, diese Veranstaltungen nach der nächsten Parlamentswahl wieder abzuschaffen – wenn sie an der Regierung beteiligt wäre.

Laut einem Sprecher kritisiert die Jobbik, daß die Orbán-Regierung die jährlichen Schwulen-Paraden fördert. Die „obszönen Provokationen“ seien aber der gesellschaftlichen Integration von Homosexuellen nicht förderlich. Der Bevölkerung sollten sie deshalb künftig besser erspart werden.

Mit Blick auf die Einführung der „Ehe für alle“ kürzlich in Deutschland erwartet man bei der Jobbik, daß die ohnehin unter internationalem Druck stehende Fidesz-Regierung unter Orbán bald einknicken und die Schwulen-Ehe auch in Ungarn einführen wird. „Eine Jobbik-Regierung wird dies aber nicht zulassen. Ab 2018 wird man in Ungarn keine unverhohlene Anti-Familien-Veranstaltung mehr organisieren können, und wir schützen die Institution der Familie gegen jegliche Angriffe“, betonte der Sprecher. (mü)

Ein Kommentar

  1. Michael Reconquistaistnötig sagt:

    Also so klasse ich die Jobbik auch finde (und ich finde sie sehr klasse, ja, schon riesig klasse), aber warum sollen nicht auch Lesben und Schwule heiraten dürfen? Und durch diese „Pride-Paraden“ ist auch noch keiner lesbisch oder schwul geworden. Es gibt mehr als genug Heteros, die schon seit Jahren oder Jahrzehnten solchen Events beiwohnen und immer noch hetero sind.

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