Wien. Auch im benachbarten Österreich finden sich immer noch Stimmen, die sich für noch mehr Integrationsmaßnahmen zugunsten zugewanderter „Flüchtlinge“ starkmachen. Dabei hat sich etwa in Wirtschaftskreisen längst Ernüchterung über das Leistungsniveau der meisten Migranten breitgemacht.
Jetzt hat der Chef des österreichischen Arbeitsmarkt-Service (AMS), der der deutschen Bundesagentur für Arbeit vergleichbar ist, mit dem Vorschlag für Diskussionen gesorgt, den Lehrstellenmarkt generell für junge „Flüchtlinge“, die auf ihren Asylbescheid warten, zu öffnen. Der österreichische Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hält dies für keine gute Idee und hat der Forderung umgehend eine Absage erteilt. Sobotka: „Wir können in einer Zeit, in der Österreich massiv durch einen Flüchtlingsstrom belastet ist, nicht ernsthaft über eine Öffnung des Arbeitsmarktes, in welcher Form auch immer, reden.“
Sobotka hielte eine solche Öffnung grundsätzlich für den falschen Weg und befürchtet eine weltweite Sogwirkung: „Dieses Signal würde innerhalb kürzester Zeit via soziale Netzwerke in die Herkunftsstaaten durchdringen und Menschen motivieren, sich auf den Weg nach Zentraleuropa zu machen.” Zudem sei die Jugendarbeitslosigkeit in Österreich nicht die passende Gelegenheit, „um sich über eine Öffnung des Lehrstellenmarktes für Asylwerber Gedanken zu machen”. Viele Migranten könnten auch die notwendigen Sprachkenntnisse nicht vorweisen. (mü)