Moskau/Teheran. Rußland baut seine strategische Präsenz im Mittleren Osten aus, wenn auch zunächst unter zivilen Vorzeichen. Jetzt hat das russische Unternehmen „Regiontransneft“ einen Regionalflughafen in der iranischen Stadt Ghom, 140 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran, gekauft. Das berichten iranische Medien.
Der Flughafenkomplex habe umgerechnet 2,8 Milliarden Euro gekostet und befinde sich derzeit noch im Bau. Zuvor habe er sich im Besitz einer iranischen Holding befunden. Mit dem Bau einer Landebahn und von Rollbahnen sei bereits begonnen worden.
Mit dem Kauf des Flughafens habe „Regiontransneft“ mit der Umsetzung eines umfangreicheren Projektes zum Bau und Anlauf von Immobilien im Iran begonnen, unter anderem in Ghom und auf der Urlaubsinsel Kisch. Neben dem Flugplatz plane die russische Gesellschaft auch eine Bahnstation und ein Busterminal. Danach sollen in Ghom Flugausbildungs- und Wartungszentren auf Initiative der russischen Investoren errichtet werden.
Der Iran hoffe auf Zusammenarbeit im Tourismus-Bereich und auf eine nachfolgende Entwicklung der touristischen Infrastruktur.
Ende März war der iranische Präsident Hassan Rohani zu einem offiziellen Besuch in Moskau. Im Rahmen dieser Reise hatten die Regierungen Rußlands und des Irans ein Abkommen über visumfreies Reisen für Touristengruppen unterzeichnet. Daneben hatten die größten russischen Staatsbetriebe mit iranischen Firmen eine Reihe von Verträgen abgeschlossen. (mü)