Moskau. Polen will alle sowjetischen Sieges- und Befreiungsdenkmäler in Polen abreißen, die sich als Erbe der Sowjetzeit noch im Land befinden. Ein entsprechendes Gesetz verabschiedete das polnische Parlament am 22. Juni.
In Rußland ist man darüber nicht begeistert. Jetzt forderte der russische Duma-Abgeordnete Nikolaj Charitonow von der Kommunistischen Partei einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Polen und die Abberufung des Botschafters aus Warschau. Die Duma solle eine entsprechende Erklärung abgeben, forderte der ehemalige Präsidentschaftskandidat.
Damit solle Rußland, so Charitonow, auf den Abriß sowjetischer Kriegsdenkmäler in Polen reagieren. Er verwies darauf, daß im Zweiten Weltkrieg etwa 600.000 Soldaten der Roten Armee bei der Befreiung Polens gefallen seien. Deshalb solle Rußland die diplomatischen Beziehungen mit Polen abbrechen, den russischen Botschafter aus Warschau abberufen und den polnischen aus Moskau ausweisen sowie Handelssanktionen verhängen, forderte Charitonow.
Charitonow (68) war bei der russischen Präsidentschaftswahl 2004 mit 13,7 Prozent auf Platz zwei hinter Amtsinhaber Wladimir Putin gelandet. (mü)
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