Moskau/Hainan. Die NATO wird sich demnächst an chinesische Kriegsschiffe sowohl im Atlantik als auch in der Ostsee gewöhnen müssen. Unlängst brach ein chinesischer Marineverband vom Hafen Sanya in der chinesischen Provinz Hainan in Richtung Ostsee auf, wo er an gemeinsamen Seemanövern mit der russischen Marine teilnehmen wird.
Die Manöver sollen unter dem Motto „Maritimes Zusammenwirken 2017“ stattfinden. Die chinesischen Seestreitkräfte werden dabei mit dem modernen Zerstörer „Changsha“, der Fregatte „Yuncheng“ und einem Versorgungsschiff vertreten sein. Die erste Phase der Manöver findet in der Ostsee im Juli statt, die zweite im Japanischen und im Ochotskischen Meer.
Es ist bereits das sechste russisch-chinesische Seemanöver seit 2012. 2016 hatten russische und chinesische Kampfschiffe erfolgreich Manöver der U-Boot-Abwehr geübt. Auch Kampfhubschrauber hatten daran teilgenommen. Auch 2015 hatten die beiden Länder Seemanöver in zwei Phasen abgehalten.
Experten gehen davon aus, daß in den nächsten Jahren auch mit chinesischen Atom-U-Booten im Atlantik zu rechnen sein wird. Die NATO wird damit Konkurrenz in ihrem strategischen Kernraum bekommen – der Atlantik gilt als „Binnenmeer“ des westlichen Militärbündnisses. (mü)