Moskau. Rußland und die Türkei suchen nach militärischer Unterstützung für ihr Syrien-Engagement. Als mögliche Partner kommen dafür die Ex-Sowjetrepubliken in Zentralasien in Betracht. Jetzt berichtete Ibrahim Kalin, Sprecher und Außenpolitikberater des türkischen Präsidenten Tayyip Erdogan, über einschlägige Bemühungen der beiden Regierungen – Kalin berichtete über ein Treffen mit dem russischen Präsidentenvertreter Alexander Lawrentjew, bei dem es um die Entsendung eines Militärkontingents nach Syrien ging. Über die Details solle bei der nächsten Syrien-Konferenz in Astana Anfang Juli entschieden werden, sagte Kalin.
Eine Bestätigung kam inzwischen auch aus dem Verteidigungsausschuß der Duma. Dessen Leiter, Wladimir Schamanow, zufolge sollen einzelne Kontingente als Sicherheitsorgane in den vier Schutzzonen stationiert werden, die Anfang Mai in einem Memorandum abgesteckt wurden. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen, teilte Schamanow mit.
Kasachstan und Kirgistan sind Partner Rußlands im Rahmen der Organisation des Vertrags für kollektive Sicherheit. Allerdings zeigen die beiden Regierungen bislang wenig Interesse, sich an der Militäroperation zu beteiligen. Kasachstans Außenminister Abdrachmanow dementierte, daß sein Land Verhandlungen über einen Einsatz führe.
Auch die kirgisische Führung streitet offiziell Verhandlungen ab. Militärkreise bestätigen inoffiziell Gespräche. Doch eine Entscheidung werde nicht vor der Präsidentenwahl im Herbst fallen, heißt es. Mit dem Thema läßt sich im Wahlkampf nicht punkten. Rußland wird sich bis auf weiteres auf seine Hauptverbündeten Iran und Syrien stützen müssen. (mü)