Wien. Klassischer Fall von Fake News: der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin hat jetzt im Interview mit dem österreichischen Nachrichtenmagazin „profil” vor einer Beeinflussung der Nationalratswahlen durch Rußland gewarnt. Klimkin wörtlich: „Ich rechne ernsthaft mit russischen Störmanövern in Österreichs Wahlkampf”. Das „europäische Projekt“ solle damit geschwächt werden, sagte der ukrainische Minister.
Klimkin weiter: „Rußland hat sich aggressiv und unverhohlen in westliche Wahlkämpfe eingemischt. Jetzt wäre Österreich an der Reihe.“ Die Einmischung könnte in Form von Geldflüssen erfolgen, durch Propaganda sowie Verbreitung von Falschnachrichten oder durch Hacker-Angriffe.
Österreich sei bedeutsam für Putin. Es gehe Putin um eine Neuteilung der Welt und Kontrolle in Europa. Dabei sei die EU für ihn gefährlich, weil sie für eine bestimmte Idee steht. Putin hingegen wolle, daß „jeder nur mehr an sich denkt und in Kategorien des Profits denkt”, resümierte der ukrainische Minister in einer eigenwilligen Volte. Die westlichen Rußland-Sanktionen seien die „einzige Verteidigung des Westens, als Rußland Verträge brach”. Ein Abbau der EU-Sanktionen würde Europa schwächen, unterstellt Klimkin.
Der Minister bekräftigte in dem Interview auch das ukrainische Ziel eines NATO-Beitritts. Die Aufnahme der Ukraine stelle für das westliche Militärbündnis einen „Mehrwert“ dar.” Es könne von den Erfahrungen der Ukraine mit der „hybriden Kriegführung” Rußlands viel lernen. (mü)