Manila. Die philippinische Militärführung gab jetzt Einzelheiten zum Einsatz amerikanischer Einheiten im Kampf um die Stadt Marawi auf Mindanao bekannt. Demnach sei das US-Militärkontingent zwar unweit der 200.000-Einwohner-Stadt stationiert. Die US-Soldaten seien jedoch nicht an den Kämpfen gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat” (IS) beteiligt, erklärte Brigadegeneral Restituto Padilla bei einem Pressebriefing am Mittwoch.
Dem Militär zufolge dürften die US-Armeeangehörigen zwar Waffen zur Selbstverteidigung tragen. Sie spielten aber nur eine unterstützende Rolle, ohne in Kampfhandlungen verwickelt zu sein. Die genaue Zahl der bei Marawi stationierten US-Soldaten nannte der Brigadegeneral nicht.
Die Kämpfe in Marawi hatten am 23. Mai begonnen, als die Armee versucht hatte, einen Anführer der islamistischen Terrorgruppe Abu Sayyaf festzunehmen. Der Versuch mißlang. Die Islamisten zogen Verstärkung von außerhalb heran. Fast die gesamte Bevölkerung der 200.000-Einwohner-Stadt floh ist seit dem Beginn der Kampfhandlungen. Insgesamt gab es bereits mehr als 190 Tote. Präsident Rodrigo Duterte verhängte über die gesamte Insel Mindanao das Kriegsrecht.
Die Rolle des US-Militärs beim Kampf um Marawi ist brisant, weil Duterte seit seinem Amtsantritt vor mehr als einem Jahr wiederholt die Verabschiedung der amerikanischen Truppen von den Philippinen gefordert hatte. (mü)