Berlin. Laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei unterstützt Saudi-Arabien islamistische Strömungen auf dem Westbalkan. „Saudi-arabische Missionierungsorganisationen sind auch im Kosovo aktiv und verbreiten hier die von Saudi-Arabien vertretene wahhabitische Interpretation des Islam, etwa durch die Entsendung von Predigern“, heißt es in der Antwort auf die Anfrage. Die Bundesregierung beobachtet zudem „ein kontinuierliches Engagement arabischer Geldgeber – Einzelpersonen, Nichtregierungsorganisationen sowie staatliche und halb staatliche Institutionen – in der Islamischen Gemeinde Kosovos “.
Neben der Einflußnahme Saudi-Arabiens spiele auch die Türkei eine zunehmend aktivere geopolitische Rolle. „Seit Amtsantritt der AKP-Regierung 2002 und insbesondere während der Amtszeit des ehemaligen Außenministers Ahmet Davutoglu hat eine strategische Neuorientierung der türkischen Außenpolitik stattgefunden. Im Zuge dieser Neuausrichtung wurden auch (jedoch nicht ausschließlich) politische Schwerpunkte in Gebieten gesetzt, die früher Teil des Osmanischen Reiches waren“, heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Der Türkei gehe es darum, „eine aktive Rolle in der Region wahrzunehmen“.
Gestellt wurde die Anfrage durch die kurdischstämmige Linkspartei-Abgeordnete Sevim Dagdelen. Unter den Augen der Nato-Friedenstruppe Kfor habe „sich das Kosovo zum islamistischen Terrorzentrum in der Region entwickelt. Es ist skandalös, daß sich dank der Präsenz deutscher Soldaten saudische Gewalt- und Haßprediger ungestört die ideologische Basis dafür schaffen konnten“, meint Dagdelen. (tw/sp)
Ich füge schon mal die Merkel-Sprechblase ein:
„Gerade deshalb sollten wir unbedingt die Beitrittsgespräche mit der Türkei vertiefen. Aber man sollte auch Saudi-Arabien eine Perspektive…“