Nizza/Paris. Der von Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen angekündigte Umbau des Front National wirft seine Schatten voraus. Eine der jüngeren Hoffnungsträgerinnen der Partei, die 27jährige Parlamentsabgeordnete und Enkelin von Parteigründer Jean-Marie Le Pen, Marion Maréchal-Le Pen, hat angekündigt, sich aus der Politik zurückzuziehen. Zuvor war bereits durchgesickert, sie werde sich auch bei den bevorstehenden Parlamentswahlen im Juni nicht mehr als Abgeordnete für das südfranzösische Département Vaucluse bewerben und auch nicht weiter als Oppositionschefin im Regionalrat der südfranzösischen Region Provence-Alpes-Côte d’Azur tätig sein. Stattdessen wolle sie sich mehr um ihre Familie kümmern und „einige Zeit“ in einem Unternehmen arbeiten.
Eine spätere Rückkehr in die Politik will Marion Maréchal-Le Pen aber nicht ausschließen. In der Partei wird sie eher dem rechten und rechts-katholischen Flügel zugeordnet und steht ihrem Großvater Jean-Marie Le Pen nahe. Dieser bezeichnete ihre jetzige Entscheidung allerdings als „Fahnenflucht“.
Das Verhältnis zu ihrer Tante Marine Le Pen gilt Kennern der Parteiszene als problematisch. Im Gegensatz zu dieser vertritt Marion Maréchal-Le Pen eine eher unternehmensnahe Wirtschaftspolitik und konservative Positionen in der Familienpolitik. Sie lehnt Ehen von Homosexuellen und staatlich finanzierte Abtreibungen ab. (mü)
„Unternehmerisch“ – welchem fremdländischen Einflüsterer ist das Mädchen da nu wieder auf den Leim gegangen?