Rom. Der italienische Innenminister Minniti hat in einem Interview mit der „Welt“ ein härteres Vorgehen seiner Regierung gegen die illegale Einwanderung verteidigt. Wörtlich sagte der Minister: „Wir wollen die Migrationswelle kontrolliert bewältigen, nicht überrollt werden. Bei der Aufnahme gibt es eine Grenze der Integrationsfähigkeit.“ Es solle deshalb kürzere Asylverfahren geben, und Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung sollten schneller abgeschoben werden.
Im vergangenen Jahr kamen rund 180.000 Asylwerber nach Italien. Dieses Jahr dürften die Zahlen noch deutlich höher ausfallen. Die italienische Regierung hat deshalb kürzlich die Asyl-Gesetzgebung verschärft.
Auf die Frage, ob der verschärfte Kurs in Sachen Zuwanderung auch Teil des Anti-Terror-Kampfs sei, sagte Minniti, daß es falsch sei, Einwanderung und Terrorismus gleichzusetzen. Es bestehe vielmehr ein Zusammenhang zwischen Terrorismus und mangelnder Integration. Sogenannte Gefährder, die ein Risiko für die innere Sicherheit darstellen, würden künftig nicht nur abgeschoben, sondern bis in ihr Herkunftsland begleitet, um eine Rückkehr erheblich zu erschweren. (mü)