Wiesbaden. Bereits seit längerem überwachen die Sicherheitsbehörden bekannte Radikalisierungsorte der salafistischen Szene, etwa Moscheen und Gebetsräume. Mittlerweile rücken aber auch muslimische Läden ins Visier. Insbesondere solche Einkaufsmärkte, die „Halal“-Produkte verkaufen, werden verstärkt zu geheimen Treffpunkten radikaliserte Muslime, so der Präsident des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz, Robert Schäfer. Es bestehe die Gefahr, daß Salafisten dort nicht nur als Kunden auftreten, sondern diese Örtlichkeiten zu Treffpunkten entwickeln.
„In solchen Fällen können Szenetreffs entstehen, die wir als mögliche Radikalisierungsräume in den Blick nehmen“, erklärt Schäfer. Ein solches Rekrutierungssystem sei bereits woanders sichtbar, „das sehen wir bei Fitneßstudios. Das können aber auch Fußball-Vereine sein“, erklärte Thomas Mücke, Geschäftsführer des Präventionsnetzwerks VPN (Violence Prevention Netzwork), gegenüber der „Welt“.
Hessenweit werden aktuell rund 4.150 Menschen vom Verfassungsschutz dem Islamismus zugeordnet. (tw)