Kiel. Die Zahl der gewaltbereiten Salafisten in Schleswig-Holstein steigt an. Laut Verfassungsschutz-Chef Dieter Büddefeld versuchen Islamisten im Land verstärkt, Asylbewerber für ihre radikalen Ideologien zu rekrutieren. Zeitgleich bestätigt er, daß die Terrormiliz „Islamischer Staat“ im Zuge der Asylkrise gezielt Anhänger auch nach Schleswig-Holstein entsandt hat. Aus „operativen Gründen“ will er nicht sagen, um wie viele es sich handelt. „Die Aktionen reichen aktuell von der Gewährung von Unterstützung bei Behördengängen oder Dolmetscher-Tätigkeiten bis hin zu Zuwendungen in Form von Geld- und Sachspenden“, so der oberste Verfassungsschützer des „Landes zwischen den Meeren“.
300 Personen waren der islamistischen Szene im Jahr 2015 zuzuordnen. Inzwischen stieg die Zahl auf rund 370 Personen, so Büddefeld, der der Szene aber weit mehr radikalisierte islamische Anhänger zurechnet: „Bei der Zahl der Sympathisanten ist von einer höheren Dunkelziffer auszugehen.“ (tw)