Der Dank der Militärkapellen: Ein Marsch für Verteidigungsminister Doskozil

13. April 2017
Der Dank der Militärkapellen: Ein Marsch für Verteidigungsminister Doskozil
National
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Foto: Symbolbild

Salzburg. Österreich ist anders und hält gerne an Traditionen fest, die andernorts längst dem linksliberalen Zeitgeist zum Opfer gefallen sind. Jetzt ist dem österreichischen Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) ein eigener Marsch gewidmet worden. Zur Uraufführung des „Hans-Peter-Doskozil-Marsches“ reiste der Geehrte eigens in die Mozartstadt Salzburg und zeigte sich gerührt.

Der Marsch erklang am Mittwoch unter der Stabführung von Militärkapellmeister Oberst Ernst Herzog, und zwar „als Dank für den Einsatz des Ministers“, wie betont wurde. Doskozil hatte sich zuletzt für den Erhalt der noch verbliebenen österreichischen Militärmusik-Kapellen eingesetzt, nachdem sein Vorgänger den Rotstift angesetzt hatte. Aber auch mit der Anschaffung einer besseren Ausrüstung für das österreichische Bundesheer hat sich Doskozil einen Namen gemacht. Zuletzt hatte er die Beschaffung einer moderneren Version des Sturmgewehrs 77 für Berufssoldaten in die Wege geleitet.

Die österreichische Militärmusik war in den letzten Jahren immer wieder Ziel von Sparplänen. 2016 verfügte Doskozil die Wiederaufstellung der Militärmusiken in voller Stärke. Insgesamt sind derzeit 428 Musikerinnen und Musiker in den Musikkapellen aktiv. Der „Hans-Peter-Doskozil-Marsch“ wird eingefleischte Marsch-Freunde allerdings wenig begeistern – es handelt sich um ein eher jazziges Potpourri mit Motiven aus bekannten Traditionsmärschen. (mü)

Ein Kommentar

  1. Bernd Sydow sagt:

    Österreich ist in der Tat anders. Das hat nicht unwesentlich damit zu tun, daß es diesem Teil vom einstigen Großdeutschland nach Kriegsende 1945 gelang, sich als Opfer des nationalsozialistischen Dritten Reiches zu gerieren, obgleich es eher sein Komplize war. Während Deutschland wegen seiner „schlimmen zwölf Jahre“ und der damit verbundenen Untaten bis heute in Politik und Medien eine Selbstgeißelung betreibt, fühlt sich die Alpenrepublik frei von dieser historischen Belastung.

    Dies hat dort natürlich auch Auswirkungen auf alles Militärische, wie hier auf die Militärmusik. Im heutigen Deutschland mit seiner „Big Band der Bundeswehr“ hingegen käme niemand auf die Idee, einen neuen Militärmarsch zu kreieren; und die alten – mit Ausnahme wohl von einem – werden (in der Öffentlichkeit) nicht mehr gespielt, wahrscheinlich weil sie zu sehr an die Deutsche Wehrmacht erinnern.

    Aber auch in Österreich hat der linksliberale Zeitgeist seine Spuren hinterlassen. So mußte der neue Militärmarsch „selbstverständlich“ eine zivilgesellschaftliche Komponente verpaßt bekommen. Und übrigens: Schon mal was vom Josef-Wenzel-Graf-Radetzky-Marsch gehört? Nein? Klingt auch irgendwie komisch; das ist nämlich der weltbekannte Radetzky-Marsch. Insofern wäre es besser gewesen, diesen Marsch einfach Doskozil-Marsch zu nennen. Denn weniger ist manchmal mehr!

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