Geschenk aus China: Trier bekommt über sechs Meter große Karl-Marx-Statue

15. März 2017
Geschenk aus China: Trier bekommt über sechs Meter große Karl-Marx-Statue
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Trier. Anläßlich des 200. Geburtstages von Karl Marx im Jahr 2018 will die Volksrepublik China der Stadt Trier eine 6,30 Meter hohe Figur von Karl Marx schenken. Am Montagabend hat der Stadtrat mehrheitlich dafür entschieden, das Geschenk anzunehmen. 42 Mitglieder waren dafür, sieben dagegen, vier enthielten sich. Baudezernent Andreas Ludwig (CDU) äußerte sich erfreut über das Geschenk. „Daß das größte Land der Erde an die kleine Stadt Trier denkt, das ist doch toll“, sagte Ludwig im Südwestrundfunk. „150.000 chinesische Touristen kommen jedes Jahr nach Trier – und das können noch viel mehr werden“, fügte er hinzu.

„Das Geschenk Chinas ist eine Anerkennung für die Geburtsstadt des großen Philosophen Marx“, äußerte sich Markus Nöhl, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Wenig überraschend zeigt sich auch die Vorsitzende der Linkspartei in Trier, Katrin Werner, erfreut über das Geschenk. „Trier sollte die Größe haben, zu einem ihrer bekanntesten Kinder zu stehen. Das Werk von Marx, insbesondere seine treffende Analyse des Kapitalismus, hat Menschen auf der ganzen Welt bewegt und tut es weiterhin“, sagte sie.

Kritik kommt von der AfD: „Karl Marx war weniger ein Philosoph, als vielmehr ein antidemokratischer Revolutionär, der Haß, Gewalt und Terror als legitime Mittel gesellschaftlicher Veränderung betrachtete“, so der Landtagsabgeordnete Michael Frisch. Unzweifelhaft gebe es einen nicht zu leugnenden Zusammenhang zwischen seiner Weltanschauung und den Verbrechen der kommunistischen Diktaturen im 20. Jahrhundert. „Marx eignet sich nicht zum Heiligen und deshalb brauchen wir keine riesige Marx-Ikone als Wallfahrtsort für alte und neue Marx-Gläubige.“

Die Marx-Statue soll nach dem bisherigen Entwurf in der Nähe der Porta Nigra auf einem Podest stehen. Über Standort, Größe und mögliche Aufstellungskosten der geplanten Statue soll jedoch erst nach weiteren Verhandlungen mit China entschieden werden, geplant ist aber die Statue bis zum Gedenkjahr an Marx‘ 200. Geburtstag aufzustellen. (tw/sp)

Bildquelle: Wikimedia/Sir James/CC BY-SA 3.0 (Bildformat bearb.)

4 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Von der deutschen Bevölkerung weitgehend unbeachtet, übernehmen chinesische Staatskonzerne seit geraumer Zeit deutsche mittelständische Unternehmen, wie beispielsweise unlängst den Gabelstaplerhersteller Kion in Wiesbaden. Der Hintergedanke der Chinesen ist dabei, an deutsches Know-how zu gelangen. Angesichts dessen haben die ignoranten Deutschen doch ein Geschenk von den cleveren Chinesen verdient, nicht wahr?

    Daß es ausgerechnet eine Karl-Marx-Statue ist, sollte nicht verwundern – nicht nur wegen seines 200. Geburtstages -, war die „Philosophie“ von Marx doch die Keimzelle von Maos Kommunismus (der zig Millionen Tote zur Folge hatte) und ist diejenige des staatskapitalistischen Sozialismus im heutigen China. Was allerdings irritiert, ist die Freude und Dankbarkeit von Vertretern unserer etablierten Parteien über dieses Präsent. Ebenso wie der Koran (die Ideologie des Islam) die Quelle des mörderischen Islamismus ist, so ist die Ideologie von Karl Marx die Quelle eines mörderischen Kommunismus im 20. Jahrhundert (heute nur noch in Nord-Korea).

    Das bittere Los der deutschen Arbeiterschaft zu Zeiten der ersten industriellen Revolution und danach wollten Karl Marx und seine Anhänger gewaltsam ändern, August Bebel, Gründer der SPD und Marx‘ Gegner, hingegen auf demokratisch-gewerkschaftlichem Wege. Die gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Vorstellungen von Marx führten in der einstigen DDR zu Mangelwirtschaft und diktatorischen Verhältnissen. Und in der Bundesrepublik? Dort war seine Ideologie glücklicherweise nur eine Marginalie, der allgemeine Wohlstand kam mit der Einführung der Sozialen Marktwirtschaft, deren Schöpfer Ludwig Erhardt („Wohlstand für alle“) war. Ihm sollte man Statuen errichten!

  2. Carl Sand sagt:

    Ganz ehrlich: 40 Jahre DDR haben das deutsche Volk nicht so an den Rand der Ausrottung gebracht, wie 12 Jahre Merkel.

    • ole sagt:

      Deswegen hat man ja die Wiedervereinigung eingeleitet. Zwei Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung, die eigentlich einer war, kann man nicht so einfach ausrotten. Ergo Zwangsvereinigung. Alles gesteuert.

    • Fackelträger sagt:

      Das wussten die globalistischen Strippenzieher schon 1989. Denn während in Mitteldeutschland das Deutsche Volk ausgedünnt, aber nahezu rein überlebt hatte, war es auch damals gebietsweise im Westen schon arg überfremdet.

      Deshalb und nur deshalb durfte es zur Wiedervereinigung kommen, nicht etwa wegen einiger mutiger Montagsdemonstrationen.
      Das ganze Globalprojekt der Verwirklichung der „hellbraunen Mischrasse“ unter der Führung eines gewissen gelobten Volkes (Coudenhove-Kalergi 1928) wäre mit einem „Eisernen Vorhang“ mitten durch Europa nicht zum Abschluss zu bringen gewesen.

      Natürlich wäre viel unwiederbringliches Kulturgut in der DDR inzwischen verloren gegangen. Aber der Bestand des Deutschen Volkes im mitteldeutschen Teilgebiet wäre wohl gewährleistet. Und der „antifaschistische Schutzwall“ wäre heute ein „antiglobalistischer/ antiislamistischer Schutzwall“…

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