London. Der britische Außenminister Boris Johnson, einer der prominentesten Befürworter des britischen Brexit, bleibt zuversichtlich, was die Umsetzung des EU-Ausstiegs angeht. In einem Interview des britischen Fernsehsenders ITV sagte er jetzt, es wäre für Großbritannien „vollkommen okay“, nach dem Ende der zweijährigen Austrittsverhandlungen mit der EU kein Abkommen über die künftigen Beziehungen zu erzielen. Dazu werde es aber nicht kommen: „Unsere Freunde und Partner in der EU wollen verzweifelt, daß diese Sache funktioniert.“
Zuvor hatte ein Ausschuß im britischen Parlament die Regierung heftig kritisiert. In einem Bericht hieß es, die Aussicht sei realistisch, daß die Verhandlungen mit der EU scheitern. Die Regierung mache sich einer Pflichtverletzung schuldig, wenn sie dafür keine Vorkehrungen treffe. Premierministerin May hatte wiederholt angekündigt, ihre Regierung werde den Verhandlungstisch ohne Ergebnis verlassen, sollte die EU kein entsprechendes Angebot machen. Die Folge wäre eine Wiedereinführung von Zöllen und anderen Handelsschranken. Wirtschaftsverbände warnen vor diesen und anderen drastischen Folgen.
Mit einem Beginn der offiziellen Austrittsverhandlungen wird innerhalb der nächsten Wochen gerechnet. (mü)