Washington/Damaskus. Beobachter rätseln über einen möglichen Kurswechsel in der amerikanischen Syrien-Politik. Am Wochenende tauchten Bilder und Videos von gepanzerten Fahrzeugkolonnen der US-Armee in der Nähe der vor wenigen Monaten vom IS befreiten Stadt Manbidsch auf. Aus dem Pentagon hieß es offiziell, das kleine Rangers-Kontingent solle Kämpfe zwischen rivalisierenden Rebellengruppen verhindern.
Bisher beteiligte sich die US-Armee in Syrien lediglich an Luftangriffen, Ausbildungs- und geheimen Operationen.
Nun rätseln Beobachter über die neue Präsenz amerikanischer Bodentruppen. Während die einen vermuten, daß die USA und Rußland unter der neuen amerikanischen Regierung bereits enger miteinander kooperieren, als der Öffentlichkeit bekannt ist, bleiben andere Stimmen zurückhaltend und halten es für denkbar, daß die USA durch eine verstärkte Bodenpräsenz Fakten schaffen wollen, um in den letzten Jahren verlorengegangenes Terrain wieder gutzumachen. Auch Moskau hält sich mit Stellungnahmen auffallend zurück.
Auch das renommierte „Wall Street Journal“ berichtete erst am 6. März über einen sich abzeichnenden Stimmungswandel in Moskau. Vor sechs Wochen habe Moskau noch über die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten gejubelt. Inzwischen habe sich der Wind gedreht, und der Westen juble, während man sich in Moskau besorgt zeige. Grund dafür sind eine Reihe ambivalenter Äußerungen Trumps über die Rolle der NATO, die Krim und Syrien. (mü)
Wenn Trump sich als „Dummy“ erweist und seine Wahlkampfaussagen reine Sprechblasen waren, dann wird es richtig gefährlich.
Seine Personalpolitik ist zumindeast bedenklich und was seine UN Botschafterin loslässt könnte auch von Clinton stammen.
Das sieht nicht gut aus – aber hat es je gut ausgesehen? Trump ist allenfalls der Zünder und nicht der Sprengsatz, der den US Selbstbedienungsladen in die Luft sprengt.
Es kracht noch früh genug im Nahen und Mittleren Osten, nur keine Eile.
Wer im übrigen glaubt, daß das Szenario ohne Bodentruppen beherrscht wer-
den kann, der muß betriebsblind sein. Ausschließlich das militärische
Mittel von Bombardements anzuwenden wäre am Ende gleichbedeutend mit
der Feststellung.: Operation gelungen, Patient tot. Was spricht überhaupt
gegen eine Intervention, auch unter Beteiligung Russlands in Abstimmung
mit den USA, um die zahlreichen, gegeneinander kämpfenden Mörderbanden
der radikalen Islamisten zu entwaffnen und dem syrischen Staat unter
Beteiligung nicht aller, aber der stärksten Kräfte, eine Richtung vorzu-
geben unter Kontrolle der Besatzungsmächte. Nur so können auch Schutzzonen
für die syrische Bevölkerung errichtet und der Massenexodus der Bevölkerung
verhindert werden. Das höhere Rechtsgut ist nicht die territoriale Inte-
grität Syriens, sondern der Schutz der Menschen vor Mord, Totschlag und
Versklavung durch die gesetzlosen Verbrecherbanden des radikalen Islam.
Man muß mit allem rechnen, noch ist nicht die Zeit Trump zu verurteilen, ob die USÁ, seiner Verantwortung für Recht und Freiheit noch gerecht werden kann, wird abzuwarten sein, wir in Europa sollten daran arbeiten in Eigenverantwortung unsere Fehlentwicklungen zu erkennen und daran zu arbeiten. Eher wird die USA diesmal die Hilfe von Europa benötigen, wie bei einem Kind das erwachsen sein will, aber noch viel dazu lernen muß. Europa ist alt, aber eine Großmutter oder Großvater kann sehr sehr wichtig sein, gerade um Sinn und Unsinn des Lebens leichter zu verstehen.