Berlin/Peking. Erstmals war China 2016 der wichtigste Außenhandelspartner Deutschlands, noch vor Frankreich und den USA. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamts hervor. Demnach summierten sich Importe und Exporte zwischen beiden Ländern auf 170 Milliarden Euro.
Noch 2015 waren die USA Deutschlands wichtigster Partner im Außanhandel. Experten rechnen vor dem Hintergrund der neuen amerikanischen Handelspolitik mit einer Verfestigung dieses Trends. Der Außenhandelsverband BGA ließ in einer Erklärung mitteilen: „Angesichts der protektionistischen Pläne des neuen US-Präsidenten kann damit gerechnet werden, daß die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und China in Zukunft noch weiter ausgebaut werden.“ Nach dem Einfrieren der Verhandlungen um das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP sei es wichtig, daß sich die EU-Handelspolitik „nun aktiv Asien zuwendet“.
Allerdings sind die USA nach wie vor größter Exportkunde der deutschen Wirtschaft. Dorthin wurden 2016 Waren im Wert von fast 107 Milliarden Euro verkauft. Auf Platz zwei folgt Frankreich mit gut 101 Milliarden Euro. Das Nachbarland war von 1961 bis 2014 ununterbrochen größter Abnehmer von Waren „Made in Germany“.
Insgesamt erzielte Deutschland 2016 einen Exportüberschuß von mehr als einer viertel Billion Euro. Die Kritik daran wird unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump lauter: sein Wirtschaftsberater wirft Deutschland, China und anderen Staaten Währungsmanipulationen zulasten der USA vor. Auch werden Gegenmaßnahmen wie Strafzölle ins Spiel gebracht. (mü)