Kiew. Vor ziemlich genau drei Jahren kippte die Ukraine infolge des vom Westen unterstützten Maidan-Putsches ins westliche Lager. Das Land ist infolgedessen nahezu bankrott, hängt am Tropf des Internationalen Währungsfonds und hat einen bis heute schwelenden Kleinkrieg mit prorussischen Separatisten in der Ost-Ukraine am Hals.
Dennoch halten es viele Ukrainer für geboten, des Putsches vor drei Jahren zu gedenken. Vielfach gilt die Erinnerung dabei aber in erster Linie der Toten, die es bei den gewalttätigen Ausschreitungen gab.
Laut den Organisatoren sollen bis Mitte der Woche rund 196.000 Menschen an den Gedenkdemonstrationen in Kiew teilnehmen. Ganz vorn dabei sind, wie zu hören ist, Angehörige ultranationalistischer Organisationen wie des „Rechten Sektors“, die sich am Montag in Flecktarnuniformen auf dem Maidan versammelten und die Flaggen ihrer Organisation mitführten. Außerdem sind viele Kämpfer berüchtigter „Freiwilligenbataillone“ auf dem Maidan. Sie gedenken nach eigenen Angaben „der Helden der Ukraine“.
Auf dem Platz sind zudem die Portraits der Todesopfer aufgestellt. Einige Demonstranten nahmen auch an einer Andacht vor dem Denkmal für die Opfer teil.
Im Kiewer Stadtzentrum wurden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Im Regierungsviertel patrouillieren mehrere hundert Polizisten und die ukrainische Nationalgarde. (mü)