Hamburg. Erst zwei Wochen ist es her, daß ein Polizist in Hamburg auf einen aggressiven Ghanaer schoss. Nach der Festnahme eines 18jährigen Somaliers kam es nun zu einem erneuten Zusammenstoß. Dieser wurde von drei Polizisten im Stadtteil St. Georg am Dienstagabend festgenommen. Als Reaktion darauf wurden die Beamten von einer Gruppe von fast 100 anderen Schwarzafrikanern bedroht und beschimpft. Erst das Eingreifen weiterer Einsatzkräfte konnte die Lage beruhigen. Laut Polizei riefen die Afrikaner „Haut ab“, „Verpisst Euch“ und „This is not America“. Letzteres spielt wohl auf Rassismusvorwürfe an, die gegenüber dem vor zwei Wochen aus Notwehr handelnden Polizisten erhoben werden.
Grund für die Festnahme ist die Weigerung des Somaliers, einem Hausverbot nachzukommen: „Noch vor dem Eintreffen der alarmierten Beamten drohte der 18Jährige den beiden Angestellten, ihnen den Hals durchzuschneiden, und verdeutlichte dies mit entsprechenden Gesten“, erläuterte Polizeisprecher Ulf Wundrack. Auch gegenüber der Polizei soll sich der Schwarzafrikaner aggressiv verhalten haben. Es ist nicht der einzige Fall.
Bereits kurz nach den Notwehrschüssen hatten 20 bis 30 Afrikaner lautstark gegen die Polizei „demonstriert“. Der 33jährige Ghanaer liegt aktuell noch im Krankenhaus, auf ihn wartet ein Haftbefehl wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Eine Strafanzeige von Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer läuft ebenfalls gegen den Linken-Bürgerschaftsabgeordneten Martin Dolzer, der an die Adresse des Polizisten von einem „rassistisch motivierten Hinrichtungsversuch“ sprach. (tw)