2009, noch vor seiner Amtseinführung als 44. Präsident der USA, erhielt Barack Obama den Friedensnobelpreis. Wie verfehlt diese Auszeichung war, zeigt sich erst im Rückblick in vollem Ausmaß. Denn allein im vergangenen Jahr, dem letzten in der Amtszeit Obamas, gab es kaum ein Land der Erde, in dem nicht zumindest Spezialkräfte der US-Army aktiv waren. Sogar in Deutschland, Österreich und der Schweiz waren sie unterwegs.
Dazu gibt es jetzt offizielle Angaben des Special Operations Command. Demnach waren im letzten Jahr insgesamt 138 Staaten auf allen Kontinenten Ziel der US-Militäraktivitäten, darunter auch die neutralen Länder Österreich, Schweiz und Schweden. Brisant ist auch, daß die Militärs sogar in Taiwan aktiv waren, das von Peking offiziell als „abtrünnige Provinz“ betrachtet wird.
Eine Karte, die im Internet unter dem Link https://www.tomdispatch.com/blog/176227/tomgram%3A_nick_turse,_special_ops,_shadow_wars,_and_the_golden_age_of_the_gray_zone/ abrufbar ist, zeigt die weltweiten Einsatzgebiete der US-Spezialkräfte optisch aufbereitet. Dabei handelte es sich 2016 um Trainingseinsätze ebenso wie um „kill capture operations“, bei denen es darum geht, Personen zu töten oder zu entführen. Etwa 70 Prozent aller Länder der Erde waren von US-Spezieleinsätzen betroffen – und das sind nur die offiziellen Angaben.
Bemerkenswert ist auch der Umstand, daß die Zahl der Einsätze der US-Special Forces im Nahen Osten seit 2006 um ganze 35 Prozent, in Afrika sogar um 1.600 Prozent anstieg. Der neue US-Präsident Trump wird viel zu tun haben, wenn er – wie angekündigt – den weltweiten „Demokratie“-Export der USA stoppen will. (mü)