Marode US-Streitkräfte: Hälfte aller Navy-Flugzeuge nicht einsatzbereit

13. Februar 2017
Marode US-Streitkräfte: Hälfte aller Navy-Flugzeuge nicht einsatzbereit
International
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Foto: Symbolbild

Washington. Wenn er die amerikanischen Streitkräfte wieder auf Vordermann bringen will, wie er es im Wahlkampf angekündigt hat, wird US-Präsident Donald Trump viel Geld in die Hand nehmen müssen. Einem aktuellen Bericht der renommierten „Defense News“ zufolge nämlich steht es um die Einsatzfähigkeit des amerikanischen Armeegeräts schlecht: allein gut die Hälfte aller Fluggeräte der Navy muß am Boden bleiben. Betroffen sind sage und schreibe rund 1700 Kampfjets, Transportflugzeuge und Hubschrauber.

Besonders schwer betroffen ist offensichtlich das Rückgrat der amerikanischen Marine-Luftflotte, die F/A-18. Das 1983 in Dienst gestellte Mehrzweckkampfflugzeug ist unter anderem auf den amerikanischen Flugzeugträgern stationiert. Stattliche 62 Prozent der Maschinen sind derzeit außer Dienst gestellt. Etwas weniger als die Hälfte davon müssen grundlegend überholt werden, der Rest der Maschinen wartet auf reguläre Wartungstermine oder fehlende Ersatzteile.

Das Problem ist in Washington offenbar bekannt. Bei einem Hearing erklärte US-Admiral Willam Moran den Wartungsstau mit Budgetkürzungen. Die Luftflotte sei veraltet, überbeansprucht und personell schlecht besetzt.

Es liegt aber nicht nur am fehlenden Geld, sondern auch an Fehlentscheidungen der Planer. Eigentlich sollte längst der neue Hightech-Kampfjet F-35 nach und nach die F-18 ersetzen. Doch das teuerste Rüstungsprojekt aller Zeiten – das Pentagon hat 2443 Maschinen bestellt – wird immer teurer, weil es immer neue technische Pannen gibt. Deshalb müssen die alten F-18 nun länger fliegen. Ursprünglich waren sie für eine Einsatzdauer von 6000 Flugstunden ausgelegt. Nun müssen sie bis zu 9000 Flugstunden absolvieren.

Auch die amerikanische Flotte steckt offenbar in massiven Schwierigkeiten. Laut dem Fachmagazin „Defense Weekly” fehlen 440 Millionen Dollar, um die Marinesoldaten zu bezahlen und Schiffe zu reparieren. Ein Atom-U-Boot, die USS „Boise“, mußte sogar stillgelegt werden, nachdem ihr die Zertifizierung für Tauchfahrten entzogen wurde.

Für die neue US-Administration unter Donald Trump gibt es also viel zu tun. Dem Vernehmen nach will der neue Präsident die Flotte von derzeit 308 Schiffen auf wieder 355 Schiffseinheiten aufstocken. Auch das wird jede Menge Geld kosten. (mü)

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