Moskau/Damaskus. Die sogenannte Menschenrechtsorganisation Amnesty International sieht sich schweren Vorwürfen vonseiten Rußlands ausgesetzt. Mit ihrem jüngsten Bericht über angebliche Massenhinrichtungen im Gefängnis Saidnaja bei Damaskus schüre die Organisation Haß und betreibe Provokation, erklärte jetzt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa.
Wörtlich erklärte die Ministeriumssprecherin: „Wir haben diesen Bericht gesehen. Hier stoßen wir auf eine weitere gezielte Provokation, deren Ziel es ist, Öl ins Feuer des nachlassenden internen Konflikts in Syrien zu gießen und die Leidenschaften wieder anzuheizen.“ Der Bericht solle die Syrer zu gegenseitigem Haß anstacheln.
Auch das im Bericht erwähnte Verfahren, wonach die behaupteten astronomischen Opferzahlen aufgrund der Bekundungen nicht näher genannter Personen „arithmetisch berechnet“ wurden, stößt im russischen Außenministerium auf Unverständnis: „Unserer Meinung nach sollte die Leitung der renommierten Menschenrechtsorganisation diese äußerst gefährlichen Fantasien ihrer libanesischen Niederlassung kritischer und verantwortungsvoller betrachten“, kritisierte Ministeriumssprecherin Sacharowa.
Laut dem AI-Bericht sollen in Saidnaja zwischen 2011 und 2015 von staatlichen syrischen Stellen etwa 13.000 Personen ohne rechtsstaatliche Verfahren hingerichtet worden sein. Bei den meisten Getöteten habe es sich um Zivilisten gehandelt. (mü)
Berichte aus Allepo von Journalisten, die in London sitzen…