Ein Mythos bekommt Kratzer: Der deutsche „Leo II“ ist nicht unverwundbar

23. Januar 2017
Ein Mythos bekommt Kratzer: Der deutsche „Leo II“ ist nicht unverwundbar
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Foto: Symbolbild

Al-Bab/Ankara. Im Windschatten wichtigerer Ereignisse hat in den letzten Wochen ein deutsches Markenzeichen seinen Nimbus eingebüßt: der „Leopard II“-Panzer der Bundeswehr ist nicht unverwundbar. Mindestens zehn Stück davon wurden bei den jüngsten Kämpfen zwischen der türkischen Armee und der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien zerstört.

Grund dafür ist, daß dem deutschen „Leopard II“ eine spezielle Schutzausstattung fehlt, die bei moderneren Panzern inzwischen üblich ist, etwa eine Reaktivpanzerung oder ein abstandsaktives Schutzsystem.

Nach Einschätzung von Experten sind mindestens zwei der türkischen „Leopards“ auf Minen gefahren, weitere wurden mit Panzerabwehrwaffen vernichtet. Dabei verfügen die Gegner der türkischen Armee, vor allem der IS, nicht über moderne und besonders leistungsfähige Panzerabwehrwaffen, sondern hauptsächlich über die im Irak und in Syrien erbeuteten, für den Export bestimmten sowjetischen Panzerabwehrraketen vom Typ „Kornet“.

Bei den Verlusten, von denen sich die meisten bei Kämpfen unweit der Stadt al-Bab ereignet haben, erwies sich, daß der „Leopard II“ nur unzureichend gegen Flankenangriffe geschützt ist. Das Grundkonzept des Kampfpanzers stammt noch aus den Jahren des Kalten Krieges, als gegnerische Panzermassen vor allem frontal erwartet wurden.

Bei der Bundeswehr ist zwar eine modernere Version des „Leo II“ im Dienst, allerdings fehlen auch ihr moderne Schutzsysteme. (mü)

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