Moskau. In Moskau sieht man der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump mit Spannung entgegen. Das erklärte der russische Außenminister Lawrow jetzt auf seiner Jahrespressekonferenz. Der künftige US-Präsident habe „sehr eigene Ansichten”, sagte Lawrow.
Bei dieser Gelegenheit hielt der russische Außenamtschef mit Kritik am Westen nicht hinter dem Berg. Er warf westlichen Ländern vor, „post-christliche Werte” zu vertreten. Der Westen habe versucht, Demokratie zu exportieren, und das habe nur Probleme verursacht: in der Ukraine, im Nahen Osten, beim Arabischen Frühling. Als Beispiel für die seiner Meinung nach verfehlte Politik nannte er die vielen Migranten, die seither nach Europa strömen.
Rußland dagegen vertrete eine pragmatische Außenpolitik, ebenso, wie sie der künftigen US-Präsident angekündigt habe. „Das trifft sich mit unserem Ansatz”, faßte Lawrow zusammen.
Als Schwerpunktthemen für die künftigen amerikanisch-russischen Beziehungen nannte Lawrow vorrangig den Kampf gegen den Terrorismus – hier habe Trump betont, daß dieser Kampf Vorrang habe – „das können wir nur begrüßen”, so Lawrow. Außerdem müßten Fragen der strategischen Stabilität angegangen werden, die durch Obama erheblich gestört worden sei: hier müsse es um Verhandlungen über Nuklearwaffen, Atomtests, den US-Raketenschutzschild in Europa, Weltraumwaffen und hypersonische Waffen gehen. (mü)