Gedenken auf ungarisch: Erinnerung an ungarische Gefallene 1943 am Don

19. Januar 2017
Gedenken auf ungarisch: Erinnerung an ungarische Gefallene 1943 am Don
International
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Foto: Symbolbild

Sekler-Neuland. Während sich hierzulande die Blicke bereits wieder auf den alljährlichen Holocaust-Gedenktag richten, blickt man in Ungarn mit Stolz auf die eigene Geschichte – auch die vor 1945. Jetzt organisierte der Historische Heldenorden zu Kézdivásárhely (dt. Sekler-Neuland) eine Gedenkveranstaltung für die 1943 an deutscher Seite am Don gefallenen, verwundeten und in russische Gefangenschaft geratenen ungarischen Soldaten. Im Rahmen des Gedenkens unternahmen die Teilnehmer einen Fußweg von Kézdivásárhely/Sekler-Neuland zum Doppelkreuz an der Bellö-Spitze im Komitat Hargita.

Die Gedenkstätte wurde erst 2013 zu Ehren des 24. Sekler-Grenzjäger-Bataillons errichtet. Im Mittelpunkt der Veranstaltung am letzten Samstag stand eine offizielle Ehrung der ursprüngllich rund 200.000 Mann umfassenden 2. Ungarischen Armee, die bereits vor den Kämpfen am Don erhebliche Verluste erlitten hatte. Bei der Katastrophe am Don kamen bis zu 55.000 ungarische Soldaten ums Leben, weitere bis zu 75.000 wurden verwundet oder gerieten in Gefangenschaft.

Ritterin Dr. Ágnes Ambrus, Kapitänin des Historischen Heldenordens zu Kézdivásárhely, nannte die Gedenkstätte bei Bellö in ihrem Festvortrag „das Kreuz der lebendigen Erinnerung und des Gewissens” und erklärte, es sei eine Pflicht, sich auch an eine schwierige Vergangenheit zu erinnern: „In seine Geschichte wird man hineingeboren. Oft ist das nicht das schönste oder einfachste Geschenk, ganz im Gegenteil, das schwierigste. Wer aber dieses Geschenk, mag es noch so schwierig sein, nicht ehrt, verdient auch keinen Respekt.”

Das feierliche Gedenken schloß mit dem Vortrag des Gedichtes „Erinnerung an die gefallenen Soldaten” von Ferenc Buda, der ungarischen Hymne und einer Kranzniederlegung. (mü)

Bildquelle: erdely.ma

3 Kommentare

  1. Oker sagt:

    In hoher Achtung gedenken wir an der Seite der Ungarn !

  2. Leierkastenmann sagt:

    Mit blutendem Herzen müssen wir zusehen, daß kleine Länder eine Haltung an den Tag legen, die den deutschen Volksvertretern gut anstehen würde. In Berlin sonnt man sich im Bewußtsein sein prall gefüllten Kontos, der sytemübergreifenden Unterstützung durch Kirchen, Parteien, Gwerkschaften, Medien, verbohrter Unterstützergruppen, Justiz und des übrigen Meinungskartells.

  3. Peter Werner sagt:

    Etliche osteuropäische Staaten haben sich im 2. Weltkrieg mit Deutschland verbündet – weil sie der Ansicht waren, daß sie mit Hitler immer noch besser dran sind, als mit Stalin. Sogar die Partisanen, die gegen Deutschland gekämpft haben, wollten ihr Land nicht etwa für Stalin, sondern für sich selbst zurückerobern. Darum hat Stalin – nach etlichen vergeblichen Versuchen, den nationalen Widerstand zu unterwandern – jede Unterstützung für die Partisanen eingestellt. Er wußte genau: Nachdem er die Wehrmacht rausgeworfen und mit seiner roten Armee in diese osteuropäischen Staaten einmarschiert war, würden sich die Partisanen gegen Stalin wenden. Und da wollte er seine künftigen Feinde natürlich nicht auch noch bewaffnen.

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