„Focus“-Gründer Helmut Markwort: Grün-rote „Harmonisierung“ des veröffentlichten Medien-Meinungsspektrums

16. Januar 2017
„Focus“-Gründer Helmut Markwort: Grün-rote „Harmonisierung“ des veröffentlichten Medien-Meinungsspektrums
Kultur & Gesellschaft
8
Foto: Symbolbild

Frankfurt. Der Gründer und langjährige Chefredakteur des Nachrichtenmagazins „Focus“, Helmut Markwort, hat deutliche Worte für die deutsche Medienlandschaft gefunden. Dem „liberal-konservativen Meinungsmagagzin“ „Tichys Einblick“ gegenüber erklärte Markwort jetzt, er finde zwar den Begriff „Lügenpresse“ inakzeptabel – über Einseitigkeit und Tendenzen in der Medienlandschaft müsse man jedoch reden.

An den landläufigen Talkshows etwa kritisierte Markwort im einzelnen: „Agitatorische Einspielfilme, permanente Unterbrechungen unkonventioneller Positionen durch politisch korrekte Gesprächsteilnehmer, Einer-gegen-alle-Besetzungen. Außenseiter dürfen kaum ausreden. Das empfinden die Leute als unfair.“ Auch über die „Aktualitätssendungen in ARD und ZDF“ müsse er sich ärgern.

Seine Kritik beziehe sich auf die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ebenso wie auf die Druckmedien. Als besonders illustrative Fehlleistung ruft er die Berichterstattung des „Spiegel“ über die Wahl Donald Trumps in Erinnerung: „Diese Dämonisierung eines Politikers, der den Journalisten nicht paßt – erst im Wahlkampf und dann sogar nach der Wahl, (…) auch das stößt den Leuten sauer auf.“

Im deutschen Medienbetrieb, so Markwort, gebe es zwar keine organisierte Gleichschaltung. Die feststellbare „Harmonisierung“ des veröffentlichten Meinungssprektrums rühre aber daher, „daß die Mehrheit der Journalisten ihre politische Heimat tendenziell grün-rot verortet. Das schlägt sich dann in der Berichterstattung und Kommentierung nieder.“

Viele Journalisten fühlten sich auf der „richtigen Seite“ und wollten zum Teil die Menschen erziehen, was etwa an der Mainstream-Berichterstattung zur Kriminalität gut sichtbar sei; der Migrationshintergrund von Kriminellen werde oft unterschlagen.

Als Gegenmittel gegen die Einseitigkeit empfiehlt Markwort das alte „Focus“-Rezept: „Fakten, Fakten, Fakten – und mehr Distanz“. (mü)

 

Bildquelle: Wikimedia/Steffen Prößdorf/CC BY-SA 3.0 de (Bildformat bearbeitet)

8 Kommentare

  1. Kuhn sagt:

    Hat er Kreide „gefressen?“ Oder meint er es ehrlich? Wie dem auch sei,ich lese Focus nicht.

  2. Bernd Sydow sagt:

    Herr Markwort,“Spät kommt Ihr, doch Ihr Kommt!“.

    Die linkslastige, tendenziöse Einseitigkeit der hiesigen Mainstream-Medien, die Markwort hier kritisiert, begann sich bereits in den 1990er Jahren abzuzeichnen. Das war die Zeit, in der die links-grüne Ideologie anfing, sich wie ein langsam wirkendes Gift in unserer medialen Klasse auszubreiten. Diese medialen Vergiftungssymptome traten dann mit dem Erscheinen der AfD und der Pegida-Bewegung auf der politischen Bühne in aller Deutlichkeit zutage. Ebenso wie ein im psychiatrischen Sinne Verrückter es nie zugeben würde, verrückt zu sein, handelt das hiesige mediale Linkskartell ganz offensichtlich im Glauben, die Ausgrenzung und Unfairness gegenüber Andersdenkenden, die sich nicht dem herrschenden links-grünen Zeitgeist unterzuordnen bereit sind, sei Ausdruck einer „wehrhaften“, wahren demokratischen Gesinnung.

    Daß Herrn Markwort diese grün-ideologischen Entartungen unserer quasi-staatlichen Leitmedien und der übrigen dem linksversifften Zeitgeist hinterherhechelnden Journalisten- und Redakteursschar offenbar erst jetzt aufgefallen sind, ist schon recht merkwürdig. Aber vielleicht ist das sein Bestreben, mit diesen Äußerungen das einstige konservativ-bürgerliche Image des ‚Focus‘ – er sprang anfänglich politisch als Tiger ab und landete dann als Bettvorleger -, der ursprünglich als Gegenpart zum linken ‚Spiegel‘ geschaffen wurde, wieder aufzupolieren.

  3. Schnulli sagt:

    Die Aeusserungen des Herrn Chefredakteurs sind doch nur ein durchsichtiger Versuch, sich mit fein dosierter „Selbstkritik“ bei den Lesern wieder einzuschmeicheln, der Auflage wegen…“dahinter steckt eben immer ein kluger Kopf“, nicht wahr?

  4. Reinhard L. sagt:

    Der gute Herr Markwort scheint sein eigenes Blatt
    nicht zu lesen. Gegen AfD und Pegida hetzt der Focus
    mit dem Spiegel um die Wette!

  5. olli sagt:

    Dann soll er mal ran als Breitbart Deutschland-Zuerst! – online-Cheffe.

    Schwätzen kann man viel.

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert