Moskau. Der russische Präsident Wladimir Putin sieht sein Land derzeit militärisch jedem potentiellen Angreifer überlegen. Das erklärte der Kremlchef russischen Agenturen zufolge am Donnerstag vor der Führung des Verteidigungsministeriums in Moskau. Zugleich sprach Putin die Warnung aus: „Wenn wir uns erlauben, auch nur eine Minute nachzulassen, auch nur einen schweren Fehler bei der Modernisierung von Armee und Flotte, bei der Ausbildung der Truppe zu machen, dann kann sich die Lage sehr schnell ändern.“
Zum Jahresende zogen Putin und Verteidigungsminister Schoigu eine Bilanz der Rüstungsvorhaben und der Einsätze der Armee. Die Streitkräfte hätten 3.630 Manöver und Übungen abgehalten, teilte Schoigu mit. In Syrien hätten die Regierungsstreitkräfte mit russischer Hilfe mehr als 1.000 Ortschaften zurückerobert. Damit sei der internationale Terrorismus zurückgeworfen worden. Der Zerfall Syriens sei abgewendet worden, und: „Die Kette ‚bunter Revolutionen‘, wie sie in Nahost und Afrika propagiert wurden, wurde unterbrochen.“
Nach Angaben des schwedischen SIPRI-Instituts hat die russische Armee derzeit mehr Atomsprengköpfe als die USA in ihren Arsenalen. Bei der jährlichen Gesamtwertung der Feuerkraft der Streitkräfte liegt Rußland auf Platz zwei hinter den USA, bei den Militärausgaben auf Platz vier. (mü)