Damaskus. In Syrien sollen NATO-Soldaten, darunter auch deutsche, festgenommen worden sein – auf Seiten der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). Nach der Eroberung einer IS-Stellung in Ost-Aleppo stießen syrische Regierungstruppen in einem Bunker auf 14 Offiziere der NATO, die zuvor gemeinsam mit dem IS gegen die syrische Armee gekämpft hatten. Neben Soldaten aus den USA, Frankreich, Israel und der Türkei sollen sich auch Bundeswehrsoldaten unter den Festgenommenen befinden.
Die auf geopolitische Analysen spezialisierte Europäisch-amerikanische Internetplattform „21st century“ bezieht sich bei ihrer Berichterstattung auf den Vorsitzenden der syrischen Handelskammer Fares Shehabi. Ihm zufolge soll es sich angeblich zwar zum überwiegenden Teil um saudische Offiziere handeln, doch unter den festgenommenen westlichen Militärangehörigen befänden sich auch US-amerikanische, israelische, türkische und katarische Staatsangehörige. Wie die Internetplattform weiter berichtet, geht wiederum der syrische Journalist Said Hilal Alcharif davon aus, daß es sich um NATO-Offiziere unter anderem aus den USA, Frankreich, Israel, der Türkei und Deutschland handelt.
In einer Pressemitteilung vom 15. Dezember 2016 erklärte Alcharif: „Aufgrund erhaltener Informationen waren die syrischen Sicherheitsbehörden imstande, das unterirdische Hauptquartier hochrangiger westlicher NATO-Offiziere in der Region von Ost-Aleppo ausfindig zu machen und alle lebend gefangen zu nehmen. Einige Namen wurden bereits an syrische Journalisten wie mich weitergeleitet. Bei den Gefangenen handelt es sich um US-Amerikaner, Franzosen, Briten, Deutsche, Israelis, Türken, Saudis, Marokkaner, Kataris und weitere Nationalitäten. Im Lichte ihrer Staatsangehörigkeit und deren Ranges versichere ich Ihnen, daß es sich dabei um einen sehr wichtigen Schatz der syrischen Regierung handelt, der es dieser ermöglichen sollte, in direkte Verhandlungen mit den Ländern zu treten die Syrien zerstört haben.“
Den bisher unbestätigten Berichten zufolge sollen Verhandlungen des UN-Sicherheitsrats unter Ausschluß der Öffentlichkeit bereits begonnen haben.
Bereits am 22. September hatten Meldungen die Runde gemacht, wonach angeblich etwa dreißig israelische und westliche Offiziere während eines russischen Raketenangriffs getötet worden sein. Das Ziel sei ein geheimdienstliches Operationszentrum im Wetteil von Aleppo gewesen. Bei den getöteten Offizieren habe es sich um Staatsangehörige aus den USA, Katar, Saudi-Arabien, Großbritannien und der Türkei gehandelt. Unter anderem die iranischen Fars News berichteten, daß die durch den Luftangriff getöteten Offiziere „die terroristischen Angriffe in Aleppo und Idlib koordinierten“. (mü)