Seit einigen Jahren steigen die Geburtenziffern in Deutschland. Doch ist das wirklich eine gute Nachricht?
Die Statistik sagt: Die Frauen in Deutschland bekommen wieder mehr Kinder. Bereits das fünfte Jahr in Folge sei die „zusammengefaßte Geburtenziffer“ gestiegen, meldete Mitte Oktober das Statistische Bundesamt. Sie lag 2015 bei 1,50 Kindern pro Frau nach 1,47 im Vorjahr. Diese Ziffer gebe an, „wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweils betrachteten Jahr“, erläutern die Statistiker aus Wiesbaden. Ähnlich hoch sei die Geburtenrate zuletzt 1982 mit 1,51 Kindern pro Frau gewesen. Der Trend sei in 13 Bundesländern zu beobachten gewesen, nur in Berlin blieb die Zahl auf Vorjahresniveau, in Brandenburg und in Niedersachsen war sie rückläufig.
Höhere Geburtenraten sind eine erfreuliche Entwicklung – zumindest auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick ist aber 1,5 immer noch meilenweit von den zur Bestandserhaltung nötigen 2,1 entfernt. Eine Geburtenziffer über 2,0 hat es in der alten Bundesrepublik Deutschland zuletzt 1970 gegeben. Schon das zeigt, daß eine auf Dauer abnehmende Bevölkerungszahl in Deutschland eine unausweichliche Tatsache ist. Das wäre an sich noch nicht einmal so dramatisch, denn wer sagt, daß hier alles zusammenbricht, wenn auf dem heutigen Territorium der Bundesrepublik Deutschland einst weniger als 80 Millionen Menschen leben werden? Das Funktionieren von Volkswirtschaft und Gesellschaft hängt noch von ganz anderen Faktoren ab als nur der Bevölkerungszahl.
Denn bei den Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit stieg die Rate nur leicht von 1,42 auf 1,43 im letzten Jahr, während sie bei den Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit von 1,86 auf 1,96 zulegte. In absoluten Zahlen hatten von den knapp 738.000 im letzten Jahr in Deutschland geborenen Kindern 590.000 eine Mutter mit deutscher Staatsangehörigkeit und 148.000 eine Mutter mit ausländischem Paß. Somit läge der „Ausländeranteil“ bei den Neugeborenen knapp über 20 Prozent. Die Staatsangehörigkeit der Mutter sagt natürlich nichts über einen möglichen „Migrationshintergrund“ aus und schon gar nichts über die Herkunft des jeweiligen Erzeugers.
Wer wissen will, wie die Mehrheitsverhältnisse zumindest in den Städten in überschaubarer Zeit aussehen werden, muß sich nur einmal den jeweiligen Anteil der Kinder bis zum Alter von sechs Jahren mit „Migrationshintergrund“ anschauen. Dieser liegt in Frankfurt und Nürnberg bei ungefähr 70 Prozent, in Stuttgart, München und Düsseldorf bei etwa 60 Prozent und in Köln und Hannover bei zirka 55 Prozent. Diese Zahlen stammen nicht von einem „Ausländerfeind“, sondern von dem Soziologen Prof. Aladin El-Mafaalani von der Fachhochschule Münster. Der Wissenschaftler mit syrischen Wurzeln hatte sie für einen Vortrag zusammengestellt, den er Anfang Juni unter dem Titel „Was bedeutet es, ein Einwanderungsland zu sein?“ an der Universität Stuttgart gehalten hat.
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Auf einen viel wichtigeren Aspekt verwies der emeritierte Bevölkerungswissenschaftler Prof. Herwig Birg bereits Ende des vergangenen Jahres: den hohen Anteil der lebenslang Kinderlosen. „Aktuell gibt es in Deutschland in jedem Jahrgang 25 Prozent der Menschen, die kinderlos bleiben. Im Westen sind es sogar ein Drittel, die ihr Leben ohne eigene Kinder verbringen“, zitierte ihn die Frankfurter Neue Presse. Die Kinderlosen könnten sich um ihre Karriere kümmern und viel höhere Mittel in ihre private Altersvorsorge stecken als Frauen und Männer mit Kindern. Solche eklatanten Ungerechtigkeiten zu beseitigen und zugleich durch eine massive Entlastung der Familien die Entscheidung für Kinder zu erleichtern, wäre eine lohnende Aufgabe für die Politik. Doch eitles Selbstlob ist natürlich billiger zu haben.
Steve Lerod
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Die hier lebenden Ausländer machen es uns vor.Sie haben offenbar eine bessere Einstellung in Sachen Familie.Traurig aber wahr!Die Deutschen sind anders geworden und darum brauchen wir uns nicht zu wundern plötzlich in der Minderheit zu sein und verdrängt zu werden.
Der große Austausch ist im vollen Gange (Islamisierung inklu.), doch nahezu jeder schläft entweder noch, oder ist nur an Spaß, Sex und Spaß interessiert. So müssen wir ja untergehen.
Ach, der „Sex-Trieb“ bringt uns leider keine nennenswerte Zahl an Kindern (die ausländischen/migrantischen/migrationshintergründlerischen mal ausgenommen ;-)), sonst wäre das mit dem Sex ja noch klasse. Aber nur so als „Abreagieren“…………………. so ist das Mist.
Mich interessieren keine „80 Millionen Menschen IN Deutschland“.
Wichtig sind allein die ca. 65 Millionen verbliebener Deutschen in der brd. Mehr sind es nicht mehr. Und von denen ist die Mehrheit über 45. Sie sehen zu, wie der geringe Platz in der brd sukzessive von Fremden ausgefüllt wird, denen das Land der Deutschen und das deutsche Volk (außer dessen Sozialleistungen) NICHTS bedeutet!!!
Natürlich nimmt die Geburtenrate zu. Neulich sah ich eine Asylantin, sehr jung und klein, mit einem Kinderwagen und drei kleinen Kindern. Wenn Frauen ab 14 jedes Jahr ein Kind bekommen, dann steigt die Geburtenrate enorm!
sarrazin hat Recht!