Pretoria. Geht es nach schwarzen Scharfmachern, dann droht den Resten der weißen Bevölkerung in Südafrika womöglich eine weitere Welle der Entrechtung. Der radikale Oppositionsführer Julius Malema, Gründer der Partei „Economic Freedom Fighters (EFF)“, provozierte jetzt mit radikalen Forderungen – darunter auch die Enteignung weißer Farmer.
Malema rief unlängst während einer Ansprache vor seinen Anhänger in Bloemfontein dazu auf, weiße südafrikanische Grundbesitzer zu enteignen. Dabei sagte er wörtlich: „Wenn ihr von hier loszieht, werdet ihr schöne Grundstücke sehen. Wenn sie euch gefallen, nehmt sie euch.“
Es ist nicht das erste Mal, dass Malema mit dieser Art von Forderungen für Aufsehen sorgt. Wegen ähnlicher Aussagen im Jahr 2014, in denen er ebenfalls zur Enteignung europäisch-stämmiger Grundbesitzer aufrief, muß sich der Politiker unter anderem wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung vor Gericht verantworten. Seine als linksradikal geltende Partei EFF hatte bei den südafrikanischen Parlamentswahlen beachtliche Erfolge verbucht, mit zum Teil zweistelligen Resultaten.
Der EFF-Vorsitzende Malema sieht bei der weißen südafrikanischen Bevölkerung Mitverantwortung für die nach wie vor mehr als prekäre Situation vieler schwarzer Südafrikaner. Ihm zufolge seien die Weißen nicht bereit, ihre Macht und vor allem ihr Land mit der schwarzen Mehrheitsbevölkerung zu teilen. (mü)