Minsk. Die Ukraine bleibt ein Krisenherd. Erst kürzlich hatte die Anti-Korruptions-Organisation Transparency International die Ukraine als korruptestes Land in Europa und Zentralasien eingestuft. Und im Februar hatte die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg das Land zu den fünf „unglücklichsten Volkswirtschaften der Welt“ gezählt – eine Folge des herbeigeputschten Frontwechsels der Ukraine ins westliche Lager.
Aber auch für die unmittelbaren Nachbarländer bleibt die westlich orientierte Ukraine ein Risikofaktor. Weißrußland etwa klagt über die massive Einfuhr von Waffen und Sprengstoff aus dem krisengeschüttelten Nachbarland, wie Präsident Lukaschenko jetzt auf einer Pressekonferenz in Minsk mitteilte.
Lukaschenko wörtlich: „Wir müssen die 1.200 Kilometer lange Grenze zur Ukraine mit dem eigenen Leib schützen, da es einen Zustrom von Waffen und Sprengstoffen gibt. Diese beschlagnahmen wir nicht nur an der Grenze, sondern auch am Bahnhof (von Minsk; Red.).“
Für die Sicherheitskräfte sei das keine einfache Aufgabe. „Der ganze Strom, den es aus dem Osten nach Westen über das Baltikum, Weißrußland und die Ukraine zuvor gab, geht jetzt über Weißrußland“, sagte Lukaschenko. (mü)