Nach der Räumung des „Dschungels“: Calais war gestern – jetzt ist Paris dran

20. November 2016

Paris. Mit der Auflösung des „Dschungels“ von Calais, des konfliktträchtigen Illegalen-Lagers am Eingang des Euro-Tunnels, ist der Konfliktherd keineswegs ausgetrocknet, sondern nur auf andere Regionen des Landes verlagert worden. Erst dieser Tage sorgte der Fall eines 16jährigen Sudanesen aus dem „Dschungel“ für Empörung, der in der bretonischen Gemeinde Arzon eine 67jährige Frau sexuell attackiert hatte und jetzt unter Anklage steht.

Vor allem die Hauptstadt Paris ist von den Folgen der „Dschungel“-Auflösung betroffen. Denn ein Großteil der dortigen Bewohner hat sich offenbar auf den Weg in die Hauptstadt gemacht, wo in den letzten Wochen immer neue Illegalen-Brennpunkte entstehen.

Erst vor einem Monat hatte die Polizei rund 2.500 Illegale eingesammelt, die im Herzen von Paris lagerten. Aber ein Ende der Misere ist nicht in Sicht. Mit jedem Tag steigt die Anzahl der „Flüchtlinge“ um rund 80 pro Tag, räumt die Pariser Präfektur ein. Wilde Zeltlager mit offenem Feuer entstehen an verschiedenen Orten der Stadt. Überall liegen Müll und Exkremente auf der Straße. Geschäftsinhaber und Anlieger leben in Angst.

Die Kritik an den etablierten politischen Kräften wächst – und das nur wenige Monate vor den französischen Präsidentschaftswahlen. Ausweisungen und Abschiebungen von Illegalen finden kaum statt, während gleichzeitig Hunderttausende pro Jahr einreisen. Jeder Asylsuchende kostet den französischen Steuerzahler rund 13.000 Euro pro Jahr, unbegleitete Minderjährige schlagen sogar mit rund 50.000 Euro jährlich zu Buche. Beobachter halten vor dem Hintergrund der Trump-Wahl in den USA jetzt einen vergleichbaren Erfolg des Front National im März nicht mehr für ausgeschlossen. (mü)

 

Bildquelle: Wikimedia/Mohamed_Ali_MHENNI/CC_BY-SA_3.0  (Bildformat bearbeitet)

5 Kommentare

  1. Alfred opitz sagt:

    Frankreich brauch wie DeutSchland einen krassen Politik Wechsel

  2. Harry Schneider sagt:

    Die sogenannte franz. Regierung ist eine Bande vo ueberbezahlten Nichtsnutzer.Im Rest Europas speziell in Deutschland sieht es aehnlich aus.

  3. Para Bellum sagt:

    Es ist typische Sozen – Denkweise, das man Probleme lösen kann, indem man ein Lager auflöst.
    Folgende Vorgehensweise bitte in französisch und englisch übersetzen. Auch in Berlin verkünden.
    – Asylanten einsammeln
    – in Schiffe und / oder Flugzeuge verbringen
    – zurück in ihre Heimatländer befördern
    – Ruhe auf unseren Straßen

    Ganz einfache Geschichte, oder?

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