Skurriler Justizstreit: Demnächst Weihnachstkrippen in Frankreich verboten?

12. November 2016
Skurriler Justizstreit: Demnächst Weihnachstkrippen in Frankreich verboten?
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Paris. Mitunter braucht es nicht die Islamisierung durch einsickernde Massen von Muslimen, damit Europa Schaden an seiner kulturellen Identität nimmt. Immer wieder leisten Europäer selbst fragwürdige Beiträge zur kulturellen Verarmung unseres Kontintents.

Zum Beispiel in Frankreich. Dort wird seit einem Jahr über die Aufstellung traditioneller Weihnachtskrippen gestritten, nachdem im Oktober 2015 das Pariser Verwaltungsgericht einer Gruppe von „Freidenkern“ Recht gab und eine Weihnachtskrippe im Rathaus der Gemeinde Melun südöstlich der Hauptstadt verbot.

Jetzt geht der Streit in die nächste Runde, denn nun muß das oberste französische Verwaltungsgericht die Frage klären, ob eine Weihnachtskrippe womöglich der Missionierung Ungläubiger dienen soll oder doch nur ein festliches Accessoire ist. Sollten sich die Richter der Argumentation der selbsternannten „Freidenker“ anschließen, könnte die Folge sein, daß in Frankreich in diesem Jahr keine Krippen in Rathäusern oder anderen öffentlichen Gebäuden aufgestellt werden dürfen.

Vor einem Jahr, im Oktober 2015, hatte das Pariser Verwaltungsgericht in der Darstellung von Jesuskind, Weisen, Ochs und Esel klar ein christliches Symbol gesehen und sich auf das Laizitäts-Gebot des französischen Staates berufen. Dieses sieht für Gläubige seit 2004 etwa an Schulen und Hochschulen ein ausdrückliches Trageverbot religiöser Kleidung oder Zeichen vor. Darunter fallen das Kopftuch, die Kippa und große Kreuze gleichermaßen. Jetzt also geht es auch um Weihnachtskrippen. (mü)

5 Kommentare

  1. Peter Deutschland sagt:

    Frankreich schafft sich ab. Wir auch uns. Jetzt aufwachen!

  2. Claus Ernst sagt:

    Frankreich ist ein Staat, der sich ausdrücklich zum Laizismus bekannt hat.
    Dies bedeutet schlicht, daß jegliche religiöse Symbole in staatlichen Ein-
    richtungen nichts zu suchen haben. Wer für sich oder für seine Kinder
    christliche Anschauungen in Bildungseinrichtungen vermittelt sehen möchte,
    der kann dies in konfessionellen Institutionen umsetzen. In einer Zeit, in
    welcher der Klerus sowohl der kath. als auch der ev. Kirche ihrem Glaubens-
    volk zumuten, sich unter Aufgabe eigener fundamentaler Positionen dem Islam
    anzudienen, sollte die Säkularisierung besonders auch in Deutschland forciert werden. Das bedeutet vor allem, keine Steuereintreibung durch den
    Staat für die christlichen Kirchen und keine Besoldung aus Steuergeldern
    für die Bischöfe und weiterem – Personal Gottes -. Keine Indoktrinierung für irgendwelche Religionen in staatlichen Schulen, was uns u.a. auch die
    erbärmlichen Diskussionen ersparen würde, ob der St.Martin-Gedenktag um-
    benannt werden sollte in Lichterfest, Sonne-Mond-und Sterne-Fest, Laternenfest oder ob er schlicht so benannt werden sollte, wie es die Namengebungganz einfach fordert. Nämlich – St. Martins-Umzug.

  3. Dr. W. Schauerte sagt:

    Vielleicht sollten sich die Franzosen selbst abschaffen und alles den Vorstädten übergeben

  4. Belsazar sagt:

    Man muß nicht nach Frankreich schauen um solche Eseleien zu sehen. Auch bei uns werden in vorauseilender Korrektnis Weihnachtsmärkte zu Wintermärkten umgedeutet, Kreuze in Schulen, Leichenhallen und Amtszimmern abgehängt. Das geht jetzt schon seit Jahren so und keiner der Meinungsmacher sieht darin eine Gefahr für unsere, die europäisch – christliche und aufklärerische Kultur. Deshalb darf man davon ausgehen, daß man eine andere Welt bei uns installieren will.

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