Paris. Nach der Räumung des „Dschungels“ von Calais hat die französische Polizei jetzt auch ein vergleichbares „wildes“ Illegalen-Lager in der Hauptstadt Paris geräumt. In Zelten und Behelfsunterkünften hausten seit kurzem mehr als 3.800 Migranten unweit der U-Bahn-Station „Stalingrad“ und sorgten in der Umgebung für Unruhe und Belästigungen.
Eine Sprecherin der zuständigen Präfektur begründete die Räumung mit humanitären Gründen, aber auch mit dem Ziel, Sauberkeit und Ordnung in dem betroffenen Stadtviertel wiederherzustellen. Die betroffenen Migranten sollen nun geordnet untergebracht werden.
Paris plant außerdem die Eröffnung eines „humanitären Aufnahmezentrums“, um die Entstehung weiterer „wilder“ Lager zu verhindern. Dort sollen Neuankömmlinge für einige Tage unterkommen, bevor ihnen Plätze in anderen Unterkünften zugewiesen werden.
In Paris wurden seit Juni 2015 bei mittlerweile 29 Räumungen mehr als 19.000 Migranten untergebracht. Laut Angaben der Stadtverwaltung kommen täglich zwischen 50 und 70 Migranten in Paris an. Seit mehr als einem Jahr bilden sich immer wieder solche Lagerplätze. Nach der Räumung des „Dschungels“ von Calais campierten zuletzt wieder mehr Migranten in Paris. (mü)