Braunau. In Braunau soll nach dem Willen der österreichischen Regierung das Geburtshaus Hitlers abgerissen werden. Erst vor wenigen Wochen hatte der österreichische Innenminister Sobotka mitgeteilt, daß an der gleichen Stelle an neues Gebäude „ohne Wiedererkennungswert“ errichtet werden solle. Er folge damit einer Empfehlung einer Expertenkommission, sagte Sobotka zur Begründung seiner Entscheidung. Bereits im Juli hatte die österreichische Regierung beschlossen, die Besitzerin des Gebäudes zu enteignen und ihr eine Entschädigung zu zahlen.
Jetzt hat der Historiker Wieland Giebel, Gründer des Vereins „Historiale“ und Initiator der soeben eröffneten „Dokumentation Führerbunker“ in Berlin, Kritik am Vorgehen der österreichischen Regierung angemeldet. Er hält den Abriß des Hitler-Geburtshauses für falsch und schlägt stattdessen die Errichtung eines Informationszentrums vor. „In all den Jahren ist es nicht passiert, daß in Berlin die NS-Orte zu einer Wallfahrtsstätte von Neonazis geworden sind“, sagte Giebel. Man stelle vielmehr ein „extremes Interesse an der Geschichte fest“.
Auch könne man „Geschichte nicht einfach durch Abreißen bewältigen. Da sollte man etwas machen, was die Folgen des Nationalsozialismus zeigt. Dafür wäre das Geburtshaus der richtige Ort“, sagt Giebel und versucht auch die österreichische Befürchtung zu entkräften, das Braunauer Hitler-Geburtshaus könnte eine Wallfahrtsstätte für „Neonazis“ werden. Giebel: „Meine eigene Erfahrung ist, daß es keine Wallfahrtsstätte wird und daß die weit überwiegende Mehrheit historisches Interesse daran hat – so wie die Menschen, die hier die ‚Dokumentation Führerbunker‘ ansehen.“ (mü)
Interessant: Erlaubt ist offenbar nur die Diskussion, WIE man Hitler am besten instrumentaliert, um Deutschland bis in alle Ewigkeit in den Dreck zu ziehen. OB man es tun sollte, DAS darf NICHT diskutiert werden. Erinnert frappierend an die DDR, wo man den Sozialismus auch nur innerhalb der Vorgaben kritisieren durfte, die der Sozialismus selbst gesetzt hat.