Landgericht Hamburg: Richterin spricht drei Ausländer vom Verdacht der Vergewaltigung frei

2. November 2016

Hamburg. Das Landgericht Hamburg hat drei junge Ausländer von dem Vorwurf freigesprochen, in der Silvesternacht sexuelle Übergriffe begangen zu haben. Den Beschuldigten Alireza N., Abidi A. und Aydub B. wurde von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, junge Frauen gemeinschaftlich mit anderen männlichen Tätern aus der Gruppe heraus sexuell genötigt zu haben.

Das Landgericht sprach die Täter aber nicht nur frei, die Richterin äußerte außerdem massive Kritik an der Arbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft. Ihre Entscheidung gipfelte in einer an die Beklagten gerichtete Entschuldigung: „Ich hoffe sehr, daß Sie in den Monaten der Haft nicht bitter geworden sind und nicht das Vertrauen in den deutschen Rechtsstaat verloren haben“, so die Vorsitzende Richterin,  die ergänzte: „Als Teil des Hamburger Justizsystems möchte ich mich heute ausdrücklich entschuldigen.“

Insgesamt gab es in der Silvesternacht allein in Hamburg 410 Frauen die Sexualdelikte anzeigten. Bis jetzt gab es aber nur ein Urteil: Ein 19 Jahre alter Afghane wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, weil er eine Abiturientin auf dem Heimweg mißbraucht hatte. (tw)

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