Manila. Der philippinische Präsident Duterte, der in jüngster Zeit durch martialische Äußerungen an die Adresse der USA und vor allem durch seinen rigorosen Anti-Drogen-Feldzug für internationale Schlagzeilen sorgte, hat jetzt auch dem Rauchen den Kampf angesagt. Nun strebt Duterte ein landesweites Rauchverbot auf öffentlichen Plätzen an.
Gesundheitsministerin Pauline Jean Ubial kündigte an, daß der Präsident noch in diesem Monat eine entsprechende Anordnung unterschreiben werde. Weggefährten und Beobachter erinnern sich, daß Duterte, der seinen Kampf gegen das Drogenunwesen seit seinem Amtsantritt im Mai mit willkürlichen Exekutionen oder Ermordungen von Verdächtigen führt, bereits als Bürgermeister von Davao eine praktisch rauchfreie Stadt durchgesetzt hatte.
Alle öffentlichen Räume sollen zu hundert Prozent rauchfrei werden: „Es wird in allen öffentlichen Räumen, gleich ob draußen oder drinnen, nicht mehr geraucht. Das gilt für Parks, Bushaltestellen und selbst in Fahrzeugen. Alle werden als öffentliche Räume betrachtet”, erläuterte Gesundheitsministerin Ubial. In der bisherigen Regelung gebe es zu viele Schlupflöcher.
Unter das Rauchverbot sollen auch eZigaretten fallen. Es gebe keinen Grund, warum Raucher und Tabakkonzerne dagegen protestieren. Man verhindere ja nicht, daß die Menschen rauchen, „sie sollen bloß nicht da rauchen, wo sich auch Nichtraucher befinden“, sagte die Ministerin. Wer künftig beim Rauchen erwischt wird, soll 500 Pesos, etwa mehr als 9 Euro, zahlen. Wiederholungstäter müssen sich einer Raucherberatung unterziehen. Betreiber von Einrichtungen, die das Rauchen zulassen, müßten mit einer Strafe von 5.000 Pesos und bis zu vier Monaten Gefängnis rechnen. (mü)