Die US-Regierung und ihre Werbemittel: Das Pentagon beansprucht den Löwenanteil

9. Oktober 2016
Die US-Regierung und ihre Werbemittel: Das Pentagon beansprucht den Löwenanteil
International
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Foto: Symbolbild

Washington. Das beim US-Kongreß angesiedelte Government Accountability Office (GAO) hat untersucht, wie viel Geld die US-Regierung für Werbung oder Propaganda jährlich ausgibt und welche Ministerien dabei besonders aktiv sind. Untersucht hat das Institut, das in US-Medien gelegentlich als „Wachhund des Kongresses“ gilt, die Ausgaben der Regierung für Verträge für Werbe- und Öffentlichkeitsaktivitäten zwischen 2006 und 2015 sowie die Zahl der Angestellten und deren Gehälter im Zeitraum zwischen 2006 und 2014.

Das Ergebnis ist bemerkenswert. In den letzten Jahrzehnten gab die US-Regierung für Werbung oder Öffentlichkeitsarbeit immerhin durchschnittlich eine Milliarde US-Dollar jährlich aus, am meisten 2009 mit 1,3 Milliarden im ersten Jahr der Obama-Präsidentschaft. 2015 waren es 800 Millionen. Der Anteil der Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit liegt deutlich unter dem für Werbung.

Interessant ist auch, welches Ministerium den Löwenanteil des Geldes ausgibt. 95 Prozent der Ausgaben verteilen sich auf 10 Ministerien. An erster Stelle steht das Pentagon, das allein durchschnittlich 60 Prozent verpulvert. 2008 waren es über 860 Millionen. Dann sanken die Ausgaben bis 2013 auf 450 Millionen, um seither wieder anzusteigen. 2015 waren es schon wieder fast 600 Millionen.

An zweiter Stelle liegt das Gesundheitsministerium mit durchschnittlich 116 Millionen, dann folgt weit abgeschlagen schon an dritter Stelle das Heimatschutzministerium mit 37 Millionen. Das US-Außenministerium gibt durchschnittlich knapp 6 Millionen für Öffentlichkeitsarbeit oder Werbung aus.

Auch was die Zahl der Angestellten für Öffentlichkeitsarbeit angeht, beansprucht ausgerechnet das Verteidigungsministerium den Löwenanteil: 2123 PR-Angestellte oder 40 Prozent von insgesamt 5238 arbeiten beim Pentagon. Auch leistet sich das Pentagon den höchsten Aufwand an Gehältern. Zudem beantragte das Pentagon 2017 575 Millionen Haushalts-Dollar für Werbung. Zunehmend habe das Pentagon mit Sport verbundene Werbung eingesetzt, um zu rekrutieren, stellt das GAO fest.

Warum auch in Deutschland die Medien zu fast hundert Prozent auf US-Linie sind, wenn es um kritische Themen wie Rußland oder den Syrien-Krieg geht, erklärt sich nicht zuletzt aus den gigantischen Ausgaben amerikanischer Ministerin für Werbung und Propaganda. (mü)

Ein Kommentar

  1. Rigbert sagt:

    Eine von vielen verhängnisvollen Folgen: Die rotlackierte Partei wirbt hierzulande (außerhalb jeden Wahlkampfes auf Plakaten) mit „Solidarität statt Hetze“, aber ihr praktizierter Erdöl-Kriegs-Rassismus und ihr Schulden-Profiteurs-Faschismus werden von ihr nicht erwähnt. Wer sich als friedfertiger Mensch von BRD-amtlich unterstütztem Ölkrieg und Verschuldungsblutsaugerei abgrenzt, wird von eben dieser rotlackierten Partei als Rechtsextremist bezeichnet und als unerwünscht bei deren Veranstaltungen erklärt.

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