Bankgeheimnis adé: In Österreich sind die Bankkunden bald gläsern

29. September 2016
Bankgeheimnis adé: In Österreich sind die Bankkunden bald gläsern
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Auch in Österreich ist das Ende des Bankgeheimnisses in Sicht. Ab dem 5. Oktober treten in der Alpenrepublik gesetzliche Änderungen in Kraft, denen zufolge das Bankgeheimnis dann Vergangenheit sein wird. Ab diesem Stichdatum können Finanzämter, Gerichte und Staatsanwaltschaften auf das neue zentrale Kontenregister zugreifen und auf Knopfdruck einsehen, welche Bankkonten, Sparbücher, Bausparverrträge und Wertpapierdepots jemand besitzt.

Derzeit müssen die Banken die einschlägigen Daten an das Register übermitteln. Von den rund 40 Millionen Konten, die bei österreichischen Geldinstituten geführt werden, fehlen noch einige Millionen, vor allem von kleineren Bankhäusern. Laut Finanzministerium findet die Umstellung auf volle Transparenz aber pünktlich zum Stichdatum statt..

Erfaßt werden dabei Name, Geburtsdatum und Adresse des Kontobesitzers sowie Eröffnungs- bzw. Kündigungsdatum, und das rückwirkend seit März 2015. Kontostand oder Kontobewegungen werden nicht mitgemeldet. Dennoch haben die Behörden künftig sofort den Überblick darüber, welche Konten bei welcher inländischen Bank jemand hat. Die konkreten Beträge können sie aber wie bisher nur mittels Gerichtsbeschluß abrufen, etwa im Zuge einer Steuerprüfung bei Verdacht auf Hinterziehung.

Das österreichische Kontenregister ist Teil des Betrugsbekämpungspakets und soll dem Staat 700 Millionen Euro einbringen – unter anderem zur Finanzierung der Steuerreform. (mü)

2 Kommentare

  1. AntonG sagt:

    Besser wäre: Amtsenthebungen bis knapp unter Mitte bei Politiker und Banken, denn dann sind mindestens 80% der organisierten Kriminalität und des Betruges mit einem Schlag beseitigt.

  2. Kunna Osgarden sagt:

    In Österreich sind Bankkunden schon seit einem Jahrzehnt gläsern.

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